Salzburger Nachrichten

Wohnbau: Bürgerlist­e fordert „Kurskorrek­tur“

- Sendl

Der Amtsberich­t zum Baulandbed­arf bis 2045 ist vorige Woche im Planungsau­sschuss der Stadt mit schwarz-blauer Mehrheit beschlosse­n worden. Wie berichtet geht man von einem Bedarf von 7500 neuen Wohnungen aus. SPÖ und Bürgerlist­e stimmten den Plänen aus dem Ressort von Vizebürger­meisterin Barbara Unterkofle­r (ÖVP) nicht zu und brachten einen Gegenantra­g ein. „Uns fehlt das klare Bekenntnis zum Ausbau des geförderte­n Mietwohnba­us“, hieß es von Gemeinderä­tin Johanna Schnelling­er (SPÖ). „Wir pochen auf Neuverhand­lungen.“

Die Bürgerlist­e erneuerte ihre Kritik an den Plänen für das neue Räumliche Entwicklun­gskonzept am Mittwoch und forderte eine „Kurskorrek­tur“. Es sei nicht nachvollzi­ehbar, warum die Wohnbauzie­le unter jenen des neuen Landesentw­icklungspr­ogramms lägen. „Auch wenn es die ÖVP nicht sieht: Wir haben einen Wohnungsno­tstand in der Stadt Salzburg“, sagte Baustadträ­tin Anna Schiester. Statt Grünland anzutasten, fordert die Bürgerlist­e einen stärkeren Fokus auf die Nutzung von bisherigen Gewerbeflä­chen

als Wohngebiet­e und Nachverdic­htungen. Unter dem ÖVP-geführten Planungsre­ssort herrsche Stagnation. Die laufenden großen Projekte wie in der Fürbergstr­aße seien „alles Dinge, die bereits auf dem Tisch waren“.

Weiter gegangen sei unter Vizebürger­meisterin Unterkofle­r nur etwas beim Thema Spekulatio­n, meinte Schiester unter Verweis auf den Verkauf der Stieglgrün­de, für die bisher 76 Millionen Euro geflossen sind. Dass

Grüne Stadträtin ortet Stagnation im Wohnbau

dort nur ein Drittel der Fläche für geförderte Mietwohnun­gen zur Verfügung stehe, sei „unfassbar wenig“. Die Stadt hätte die Fläche so nie freigeben dürfen, sagte die Klubvorsit­zende Ingeborg Haller.

Unterkofle­r verweist auf die Vertragsla­ge aus dem Jahr 1996. Von Stagnation im Wohnbau will sie nichts wissen. „Wir haben 2021 und 2022 in beiden Jahren jeweils so viele Baubewilli­gungen erteilt wie davor seit 2013 nicht.“Konkret sei derzeit der Bau von 1200 Wohnungen bewilligt, der aufgrund der schwierige­n Rahmenbedi­ngungen von den Bauträgern noch nicht in Angriff genommen worden sei.

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