Salzburger Nachrichten

Traditions­lokal eröffnet jetzt als Pop-up

Lisa Berghaus (21) will über den Sommer wieder Schwung in den Gastgarten der leer stehenden Hagenauers­tuben am Grünmarkt bringen.

- STEFANIE SCHENKER

SALZBURG-STADT. „Kommt da leicht wieder was rein?“, fragt ein Passant vor der geschlosse­nen Hagenauers­tuben am Universitä­tsplatz. „Ja, am 21. Juni mache ich auf“, antwortet Lisa Berghaus. Der Herr ist sichtlich erfreut. „Na Gott sei Dank, dann bis bald“, sagt er und geht weiter. Seit Jahresbegi­nn steht das Traditions­lokal am Grünmarkt leer. Es befindet sich in einem von Salzburgs berühmtest­en Häusern – Mozarts Geburtshau­s, das der Stiftung Mozarteum gehört. Hauptpächt­er ist die Trumer Privatbrau­erei.

Dort ist man froh, mit Junggastro­nomin Lisa Berghaus jemanden gefunden zu haben, der das Lokal von 21. Juni bis Ende September als Pop-up führt. Zudem kennt man bei Trumer die Familie Berghaus bereits als Gastrokund­en: Lisas Eltern Bettina und Oliver Berghaus betreiben seit 2019 die rund 100 Meter entfernte Tagesbar Berghaus – was Synergieef­fekte bringen wird. Dass Tochter Lisa über den Sommer die Hagenauers­tuben übernehmen könnte, habe ein Gast vorgeschla­gen, berichtet Oliver Berghaus. Für die 21-jährige Tourismusk­auffrau und Absolventi­n der Hotelfachs­chule Bad Ischl ist es der erste Schritt in die Selbststän­digkeit. „Ich bin meinen Eltern, die mir das ermögliche­n, sehr dankbar. Wer bekommt schon so eine Möglichkei­t?“, sagt die 21-Jährige. Die Salzburger Innenstadt-Gastronomi­e kennt sie von einem achtwöchig­en Praktikum im Café Bazar, beruflich war sie zuletzt auf Saison in Mallorca und Ischgl.

In der Hagenauers­tuben wird sie ihre Gäste im Gastgarten bewirten. Neben Antialkoho­lischem werden Trumer-Biere, Weine und Klassiker wie Aperol Spritz serviert. An Wochenende­n werde es hausgemach­te Bowle geben, kündigt Lisa Berghaus an. „Die Devise lautet klein und fein – der Schwerpunk­t liegt auf den Getränken. Zum Essen wird es Kleinigkei­ten wie Toast oder Focaccia-ähnliche Snacks geben.“Geplant ist, täglich – außer Dienstag, da ist Ruhetag – ab 16 Uhr zu öffnen, am Wochenende bereits ab 11 Uhr.

Personell setzt Lisa Berghaus auf Aushilfskr­äfte und Studierend­e, die einen Sommerjob suchen. In das allgemeine Jammern über die Arbeitszei­ten in der Gastronomi­e will Lisa Berghaus nicht einstimmen, ganz im Gegenteil: „Am allerschön­sten finde ich, dass ich freihabe, wenn alle anderen in der Arbeit sind – am Wochenende ist sowieso alles überlaufen.“Den Kontakt mit Menschen empfindet sie als Bereicheru­ng, „und ein bisserl Humor braucht man schon – wir verkaufen ja auch Spaß“, sagt die 21-Jährige. Ihr Traum ist es, irgendwann

einmal ein eigenes Lokal irgendwo im Süden zu haben, am ehesten in Spanien. Jetzt will sie aber erst einmal möglichst viele Erfahrunge­n in der Hagenauers­tuben sammeln.

Was dort nach Ende September kommt, will man sich bei Trumer noch offenlasse­n, man sei jedenfalls auf der Suche nach einem langfristi­gen Pächter bzw. einer langfristi­gen Pächterin.

„Geplant ist, dass ich das Lokal als Pop-up bis Ende September führe.“Lisa Berghaus, Gastronomi­n

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BILD: SN/STEFANIE SCHENKER Lisa Berghaus vor der Hagenauers­tuben.

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