Salzburger Nachrichten

Ex-Trainer wehrt sich gegen BSK-Vorwürfe

Einen Tag nach seiner fristlosen Entlassung packte Andreas Fötschl am Mittwoch aus und überlegt rechtliche Schritte gegen Bischofsho­fen.

- THOMAS GOTTSMANN

Eigentlich müsste in Bischofsho­fen der Fokus komplett auf das Regionalli­ga-Finale gerichtet sein: Die Pongauer haben in den letzten beiden Runden die Chance, sich den Meistertit­el zu sichern. Von Konzentrat­ion auf das Sportliche ist seit Dienstagna­chmittag aber keine Rede mehr. Wegen angebliche­r massiver Verstöße gegen die Werte des Clubs kündigte BSKBoss Patrick Reiter seinen Trainer Andreas Fötschl fristlos.

Einen Tag nach seiner überrasche­nden Entlassung wehrte sich der Coach am Mittwoch mit einer schriftlic­hen Stellungna­hme gegen die Vorwürfe. „Die Entlassung kam überrasche­nd. Insbesonde­re der Vorwurf, dass ich gegen die ,BSK-Werte‘ verstoßen habe, ist irritieren­d, zumal unklar bleibt, welche Werte damit gemeint sein sollen. Ich habe den Club als Trainer nach bestem Wissen und Gewissen unterstütz­t und mich an alle Vereinbaru­ngen gehalten“, betont Fötschl.

Vor einigen Wochen hatten Bischofsho­fen und Fötschl bereits geklärt, dass der Trainer den Club, trotz laufenden Vertrags,

im Sommer verlassen kann. Beide Seiten haben bei der Auflösung aber unterschie­dliche Standpunkt­e. Aus diesem Grund hat sich der Trainer zuletzt rechtlich beraten lassen. „Dieser Schritt war dem BSK-Verantwort­lichen Patrick Reiter wohl zu viel. Er reagierte mit der Entlassung. Es versteht sich aber, dass dieser Schritt aus solchen Motiven nicht zulässig ist“, erläutert der 49-Jährige, der in der kommenden Saison den Salzburg-Ligisten Puch betreuen wird.

Dass die Entlassung am Tag der

Veröffentl­ichung des SN-Artikels „Fragwürdig­e Fußball-Deals mit Afrikanern: In Bischofsho­fen dürfte alles begonnen haben“vollzogen wurde, ist für Fötschl ein kurioser Umstand. „Ich lege in diesem Zusammenha­ng Wert auf die Feststellu­ng, dass ich in unrechtmäß­ige Deals zu keinem Zeitpunkt involviert war.“

Die Stunden nach der Kündigung verliefen für den Ex-Trainer bizarr: „Ich habe mich am Abend noch von der Mannschaft verabschie­det. Dies wurde aber nur unter skurrilen Auflagen gestattet. Ich durfte nur fünf Minuten mit der Mannschaft sprechen, das Gespräch wurde vom Verein mitgefilmt. Die Nervosität beim BSK ist spürbar.“Fötschl behält sich rechtliche Schritte vor. Die Verantwort­lichen des BSK waren am Mittwoch zu keiner Stellungna­hme bereit.

Über weitere Neuzugänge können sich Anif und Golling freuen. Die Flachgauer nehmen im Sommer den Angreifer Ioan Maris, der zuletzt beim bayerische­n Club Hammerau aktiv war, unter Vertrag. Golling holt dagegen den jungen Adnet-Kicker Hismael King, der bei einem Probetrain­ing überzeugen konnte.

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BILD: SN/KRUG Andreas Fötschl

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