Ex-Trainer wehrt sich gegen BSK-Vorwürfe
Einen Tag nach seiner fristlosen Entlassung packte Andreas Fötschl am Mittwoch aus und überlegt rechtliche Schritte gegen Bischofshofen.
Eigentlich müsste in Bischofshofen der Fokus komplett auf das Regionalliga-Finale gerichtet sein: Die Pongauer haben in den letzten beiden Runden die Chance, sich den Meistertitel zu sichern. Von Konzentration auf das Sportliche ist seit Dienstagnachmittag aber keine Rede mehr. Wegen angeblicher massiver Verstöße gegen die Werte des Clubs kündigte BSKBoss Patrick Reiter seinen Trainer Andreas Fötschl fristlos.
Einen Tag nach seiner überraschenden Entlassung wehrte sich der Coach am Mittwoch mit einer schriftlichen Stellungnahme gegen die Vorwürfe. „Die Entlassung kam überraschend. Insbesondere der Vorwurf, dass ich gegen die ,BSK-Werte‘ verstoßen habe, ist irritierend, zumal unklar bleibt, welche Werte damit gemeint sein sollen. Ich habe den Club als Trainer nach bestem Wissen und Gewissen unterstützt und mich an alle Vereinbarungen gehalten“, betont Fötschl.
Vor einigen Wochen hatten Bischofshofen und Fötschl bereits geklärt, dass der Trainer den Club, trotz laufenden Vertrags,
im Sommer verlassen kann. Beide Seiten haben bei der Auflösung aber unterschiedliche Standpunkte. Aus diesem Grund hat sich der Trainer zuletzt rechtlich beraten lassen. „Dieser Schritt war dem BSK-Verantwortlichen Patrick Reiter wohl zu viel. Er reagierte mit der Entlassung. Es versteht sich aber, dass dieser Schritt aus solchen Motiven nicht zulässig ist“, erläutert der 49-Jährige, der in der kommenden Saison den Salzburg-Ligisten Puch betreuen wird.
Dass die Entlassung am Tag der
Veröffentlichung des SN-Artikels „Fragwürdige Fußball-Deals mit Afrikanern: In Bischofshofen dürfte alles begonnen haben“vollzogen wurde, ist für Fötschl ein kurioser Umstand. „Ich lege in diesem Zusammenhang Wert auf die Feststellung, dass ich in unrechtmäßige Deals zu keinem Zeitpunkt involviert war.“
Die Stunden nach der Kündigung verliefen für den Ex-Trainer bizarr: „Ich habe mich am Abend noch von der Mannschaft verabschiedet. Dies wurde aber nur unter skurrilen Auflagen gestattet. Ich durfte nur fünf Minuten mit der Mannschaft sprechen, das Gespräch wurde vom Verein mitgefilmt. Die Nervosität beim BSK ist spürbar.“Fötschl behält sich rechtliche Schritte vor. Die Verantwortlichen des BSK waren am Mittwoch zu keiner Stellungnahme bereit.
Über weitere Neuzugänge können sich Anif und Golling freuen. Die Flachgauer nehmen im Sommer den Angreifer Ioan Maris, der zuletzt beim bayerischen Club Hammerau aktiv war, unter Vertrag. Golling holt dagegen den jungen Adnet-Kicker Hismael King, der bei einem Probetraining überzeugen konnte.