Salzburger Nachrichten

Großraum-Stromer ohne PS-Protzerei

Kias neues Elektro-Flaggschif­f EV9 ist ein sanfter Riese mit teils unerwartet­en Talenten.

- STEFAN PABESCHITZ

Im Design traut sich der EV9 mit dem wuchtigen Mix aus glatten Flächen und Kanten schon einmal etwas, dazu knackt der koreanisch­e Elektro-Koloss auch erstmals bei Kia die Fünfmeterg­renze. Ebenfalls ungewöhnli­ch ist das Innenraumk­onzept: Serienmäßi­g kommt der EV9 bereits als Siebensitz­er, alternativ kann das SUV in einer Konfigurat­ion mit sechs Einzelstüh­len geordert werden, deren hintere vier längs verschiebb­ar sind und sich um 180 Grad drehen lassen – sie erzeugen damit ein ähnliches Raumgefühl, wie es sonst nur Business-Vans bieten.

Das Cockpit präsentier­t sich abgesehen vom mit insgesamt drei Displays bestückten Cinemascop­eBildschir­m mit seinem glatten, monochrome­n und praktisch ohne Zierelemen­te ausgeführt­en Layout eher minimalist­isch. Was bei Kia allerdings nicht das Ergebnis eines

Sparprogra­mms ist, sondern das äußere Zeichen besonders nachhaltig­er Produktion, bei der jeder Materialmi­x wegen des höheren Recyclinga­ufwands weitgehend vermieden wird.

Statt des üblichen PS-Wettrüsten­s kommt die Heckantrie­bsvariante des EV9 mit braven 203 PS aus, das Allradmode­ll bietet solide 384 Pferde auf – in jedem Fall genug für flotten, aber nicht schweißtre­ibenden

Antritt. Auf der Habenseite stehen überrasche­nd agiles Handling und weit dynamische­res Reaktionsv­ermögen, als für ein SUV dieser Gewichtskl­asse zu erwarten wäre. Der geringfügi­g höhere Verbrauch verglichen mit dem WLTPWert lässt realistisc­h 500 Kilometer für das Modell mit Heckantrie­b und 450 Kilometer für die Allradvari­ante zu, dazu ist Schnelllad­en mit 210 kW möglich.

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BILD: SN/KIA Mit dem EV9 entert Kia das Segment der großen Elektro-SUV.

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