Kritik an Berechnungsart für mehr Grün in der Stadt
Eine Änderung des Salzburger Bautechnik- und Baupolizeigesetzes soll auf Landesebene dazu führen, dass die Gemeinden per Verordnung einen verpflichtenden Grünflächenanteil bei Bauvorhaben durch die Vorgabe einer Grünflächenzahl festlegen können. Dadurch sollen mehr Grünflächen entstehen – die als „Klimawandelanpassungsmaßnahme“dienen sollen. Der Anstoß dafür kam von Salzburgs Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP) – die ein Modell zur Berechnung der Grünflächenzahl von der Boku (Universität für Bodenkultur Wien) erarbeiten ließ.
Kritik daran übt nun die Bürgerliste
– die das Vorhaben, mehr Grünflächen per Verordnung zu schaffen, zwar grundsätzlich begrüßt, jedoch die Berechnungsmethode nicht zu Ende gedacht sieht. „Bei hoher Dichte kann viel Grün auf dem Dach installiert werden, während man aufgrund der Methodik und Gewichtung nach Bezugsflächen rein theoretisch das Erdgeschoß fast zur Gänze versiegeln kann“, sagt Baustadträtin Anna Schiester (Bürgerliste). Sinnvoll wäre es, einen Bonus für Baumpflanzungen und Begrünungen im Erdgeschoß mit in die Berechnung aufzunehmen.
Aus dem Büro von Unterkofler heißt es dazu: „Wir haben das Modell mit einer renommierten Einrichtung erarbeitet und bleiben bei der Berechnungsart.“Es gehe nicht um kosmetische Maßnahmen durch mehr Grünflächen im Erdgeschoß, sondern um effektive Maßnahmen, die dem Mikroklima zugutekämen, heißt es aus dem Magistrat. Die Optik sei nur ein Beiwerk. Daher sei es auch egal, ob ein Gründach oder Bäume gepflanzt würden.
Inkrafttreten soll das Gesetz mit Jänner 2024. Die Stadt Salzburg möchte bei allen künftigen Bauprojekten und umfassenden Sanierungen ab dem nächsten Jahr per Verordnung vorschreiben, dass mehr Grünfläche entstehen soll.
Bonusmodell für Bäume gefordert