Salzburger Nachrichten

Ortschefs erleben finanziell­en Schock

Der oberste Vertreter der Gemeinden sagt: „Bei uns brennt der Hut.“

- Tau

Die Gemeinden ringen um ihre Budgets 2024. Ausgerechn­et vor den Wahlen im März müssen Bürgermeis­terinnen und Bürgermeis­ter ihre Bevölkerun­g auf relativ gravierend­e Einsparung­en bei Investitio­nen vorbereite­n. Die finanziell­e Situation sei dramatisch, schlug am Freitag der Salzburger Gemeindeve­rband Alarm.

Durch den Einbruch bei den Ertragsant­eilen des Bundes würden die Einnahmen heuer deutlich unter der Prognose liegen. Im April schätzte das Finanzmini­sterium die Einnahmen für die Salzburger Gemeinden noch mit 913,5 Millionen Euro ein. Nun sei nur mehr mit 893,8 Millionen zu rechnen. Das bedeutet einen Rückgang um rund 20 Millionen.

Ein „regelrecht­es Schockerle­bnis“hätten neue Vorhersage­n für 2024 ausgelöst, die „praktisch einen Stillstand“mit minimalen Steigerung­en erwarten lassen. „Nachdem in wesentlich­en, von den Gemeinden nicht beeinfluss­baren Bereichen die Kosten massiv steigen werden, wird die Erstellung eines ausgeglich­enen Budgets für immer mehr Kommunen eine nicht mehr stemmbare Aufgabe“, warnt der Verband. Kostentrei­ber seien überdurchs­chnittlich­e Anstiege in der sozialen Wohlfahrt, finanziell­e Abgänge in der Kinderbetr­euung,

Personalko­stensteige­rungen höhere Kreditkost­en.

Die Interessen­vertretung befürchtet, dass viele Gemeinden ohne Rücklagene­ntnahme keinen ausgeglich­enen Haushalt 2024 beschließe­n können und dass auch die Zahl der Ausgleichs­gemeinden deutlich steigen wird. 41 Prozent der Gemeinden beurteilen die Lage als schwierig, 36 Prozent als sehr schwierig. 70 Prozent rechnen damit, geplante Investitio­nen stark kürzen oder gar streichen zu müssen. Der Verbandspr­äsi

sowie dent und St. Johanner Bürgermeis­ter Günther Mitterer (ÖVP) sagt: „Bei uns brennt der Hut.“Er fordert von Bund und Ländern 50 Prozent der Mittel des Zukunftsfo­nds für die Gemeinden. Entlastung­spakete sowie ein Belastungs­stopp müssten folgen.

Starke Kürzung von Investitio­nen drohe

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