Klessheim: Eine Schule als Talenteschmiede
Nicht nur räumlich bietet Klessheim nach dem Neubau nun ein ideales Lernambiente. Mit innovativen, digitalen Lehr- und Lernkonzepten werden im neuen Bildungscampus die Tourismusfachkräfte der Zukunft bestens ausgebildet.
Modernste Raumkonzepte, 21 neue Klassen, ein multifunktionaler Veranstaltungssaal, eine Demoküche für den Fachunterricht, neue Räume für die Sommelier/Sommelièresowie Käsekenner:innenausbildung, eine eigene Patisserie, all dies und vieles mehr machen die Tourismusschule Klessheim nun zu einer der modernsten Schulen Österreichs. Unter anderem wurde auch das Mädcheninternat komplett neu errichtet und lässt für die Bewohnerinnen keine Wünsche mehr offen. Durch die offene und lichtdurchflutete Architektur sind neue, freundliche Lernräume entstanden, die kooperatives Lernen wie Partner:innen- und Gruppenarbeiten mit digitalen Werkzeugen ermöglichen. Es gibt zwar noch Klassen, aber in einer völlig neuen Gestaltung.
Vorreiter im digitalen Lernen Das Land Salzburg und die Wirtschaftskammer haben in Salzburg einen EdTech Hub etabliert, der sich mit dem Einsatz von Educational Technologies, also modernen Lerntechnologien, beschäftigt und alle maßgeblichen Akteur:innen miteinander vernetzt. Viel vom Know-how dieses Zentrums ist in den Neubau und die Entwicklung digitaler Lernkonzepte eingeflossen. „Während viele Schulen nach Corona die digitalen Tools wieder verbannt haben, wollten wir uns auf diesem Gebiet bewusst weiterentwickeln. Die Digitalisierung ist ein tragendes Element im Unterricht. Wir möchten unseren Schüler:innen eine zeitgemäße Ausbildung bieten, die sie für die digitale Arbeitswelt der Zukunft fit macht“, erläutert Leonhard Wörndl, Direktor der Tourismusschule Klessheim.
Neue didaktische Ansätze
Die Ausstattung der Tourismusschule Klessheim ist auf dem neuesten Stand der Technik. Ein leistungsfähiges WLAN-Netz deckt das gesamte Areal ab und die notwendigen Programme werden den Schüler:innen auf ihren eigenen Geräten bereitgestellt.
Digitale Lernplattformen und Office 365 ermöglichen die Übermittlung von Aufgaben, das Teilen von Inhalten und die Durchführung von Gruppen- oder Partner:innenarbeiten. Klassen und Lernzonen sind mit modernsten Präsentationsgeräten ausgestattet.
Durch die Integration neuer Lehransätze in das didaktische Konzept ist die Tourismusschule Klessheim die erste Microsoft Showcase School in Österreich.
KI macht Schule
Keine Berührungsängste hat man in Klessheim auch beim Einsatz von künstlicher Intelligenz, die das Bildungswesen zweifellos radikal verändern wird. Textroboter wie ChatGPT oder Grafikanwendungen wie Dall-E revolutionieren ja bereits jetzt viele Bereiche. „Zum
einen geht es um das Einbinden der KI in den Unterricht für Recherche und Abgleich der Ergebnisse mit anderen Quellen sowie um die richtige Anwendung der PromptErstellung. Zum anderen geht es um die kritische Einschätzung der Ergebnisse wie zum Beispiel im BWL-Unterricht“, schildert Prof.
Karin Kilian, Beauftragte für Digitalisierung in der Tourismusschule Klessheim. Das Erlernen von Basisfertigkeiten, wie das Verfassen von Texten, muss von den Schüler:innen aber nach wie vor eigenständig erarbeitet werden, ohne die KI heranzuziehen. Ein wesentlicher Bestandteil ist auch die Sicherstel
lung einer entsprechenden Prüfungsumgebung. Nachdem die Schüler:innen in Klessheim ihre Prüfungen auf eigenen Notebooks schreiben, sind hier besondere Vorkehrungen zu treffen. Auch mit der breiten Verfügbarkeit von KIAnwendungen muss die Objektivität jederzeit gewährleistet sein. „Die KI ist jedenfalls ein tolles Werkzeug zur Lernunterstützung und sie wird die Rolle der Lehrperson verändern, die sich in Zukunft eher hin zu einem Lernbegleiter verändern wird“, meint Kilian.
Innovativer Praxisunterricht
Als Innovationspartner von FH Salzburg, EdTech Österreich der Universität Salzburg und dem Land Salzburg hat die Tourismusschule völlig neue Vermittlungstechniken für den Praxisunterricht getestet und das gemeinsame Forschungsprojekt „HyLTE“(Hybrid Learning Environments in Tourism Education) aufgesetzt. Unter der Leitung von FH-Prof. Bernhard Maurer vom Department Creative Technologies, Experte für Human-Computer Interaction, wurde ein Prototyp für den Kochund Serviceunterricht entwickelt, der hybrides Lernen und völlig neue Formen des Praxisunterrichts ermöglicht. Beim „intelligenten“
IT-Tisch werden Videos auf den Lernplatz projiziert, die die Schüler:innen beim Üben für das richtige Kochen und Servieren unterstützen.
„Der interaktive Tisch soll den herkömmlichen Unterricht sinnvoll ergänzen“, erläutert Maurer. Ausgebaut werden soll außerdem der Online-Kochunterricht mit internationalen Partnerschulen, der bereits fester Bestandteil des Schulalltags ist. Dabei wird etwa der erste Gang eines Menüs in Klessheim zubereitet. Die Partner in Hongkong übernehmen die Hauptspeise und das Dessert kommt von einer portugiesischen Partnerschule.
Nachhaltige Umweltbilanz Angesichts der wachsenden Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Tourismussektor erfüllt die Tourismusschule Klessheim auch diese Anforderungen. Der Neubau erfolgte in Niedrigenergiebauweise. Geheizt und gekühlt wird über GrundwasserWärmepumpen. Beim Heizen kommt auch Fernwärme zum Einsatz, beim Kühlen die Bauteilaktivierung. LED-Beleuchtung innen und eine sparsame Außenbeleuchtung sorgen für niedrigen Energieverbrauch. Dazu kommen eine 150-kWp-Photovoltaikanlage und eine permanent aktive Messund Regeltechnik zur Energieoptimierung.
Nicht zuletzt werden rund um die Schule versiegelte Böden geöffnet und damit Gartenund Parkflächen geschaffen.