Svazek will Platz zwei in Großgmain halten
Die FPÖ fand keinen Bürgermeisterkandidaten im Heimatort der Landesparteichefin. Nun tritt sie als Listenführerin bei der Gemeindewahl an.
Rund 13 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Großgmain am Fuß des Untersberges und der Stadt Salzburg. Am 10. März 2019 lagen aber Lichtjahre zwischen den beiden Kommunen – und zwar was die Beteiligung an der an diesem Tag durchgeführten Gemeindevertretungswahl anbelangte. In Großgmain gaben 71 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen ab, in der Stadt Salzburg waren es nur 48,2.
Marlene Svazek, damals 26 Jahre alt und Landesparteichefin der Salzburger FPÖ, hatte Wählerinnen und Wähler mobilisieren können und Großgmains Bürgermeister Sebastian Schönbuchner (ÖVP) die absolute Mehrheit entrissen. Die Freiheitlichen stellen seit diesem Tag sechs statt drei Gemeindevertreter und mit Svazek auch die Vizebürgermeisterin.
Seit den Landtagswahlen im April 2023 ist Svazek auch Landeshauptmann-Stellvertreterin. Ihre politische Funktion in ihrem Heimatort nahm sie weiterhin wahr und daran soll sich auch nach dem 10. März 2024 nichts ändern.
Denn Svazek wird ihre Fraktion als Listenerste in diese Wahl führen. Ambitionen auf den Bürgermeistersessel hat sie aber nicht: „Mit jeweils 200 Prozent auf zwei Hochzeiten zu tanzen, geht sich zeitlich wie gesundheitlich einfach nicht aus.“
Dies musste Svazek in den vergangenen Wochen aber auch auf andere Weise akzeptieren. Denn die Freiheitlichen konnten ausgerechnet in Svazeks Heimatort keinen Bürgermeisterkandidaten in ihren Reihen finden. Svazek: „Wir wollten ja nicht nur einen
Zählkandidaten aufstellen, sondern wenn wir das machen, dann erheben wir auch den Anspruch, den Bürgermeister zu stellen. Dass muss für diese Person aber sowohl beruflich als auch privat möglich sein.“
Die Entscheidung keinen Bürgermeisterkandidaten zu stellen, sei bereits im Dezember gefallen, sagte Svazek: „Sollte es sich bei der Wahl als Vizebürgermeisterin ausgehen, dann mache ich das gerne. Wenn nicht, bin ich aber auch bereit, mich als Gemeindevertreterin weiterhin zu engagieren.“
Sofern es in Großgmain keine großen Umwälzungen gibt, wird die 2600-Einwohner-Gemeinde auch künftig schwarz-blau regiert werden. Langzeitbürgermeister Schönbuchner tritt zwar nicht mehr an, die ÖVP hat Ende Oktober des Vorjahres den Landesbediensteten Martin Panzer zu seinem Nachfolgekandidaten gewählt.
Und der darf auf die Unterstützung Svazeks zählen: „Das ist keine Unterstützung für einen ÖVP-Kandidaten, sondern für den Menschen Martin Panzer, den ich sehr schätze und mit dem eine zukunftsgerichtete Zusammenarbeit für die Gemeinde auch möglich ist. Gemeinsam würden wir sehr vieles weiterbringen.“
Im März 2019 gab es in Großgmain keine Stichwahl um den Chefsessel im Gemeindeamt. In der Landeshauptstadt hingegen schon. Beim Duell Harald Preuner (ÖVP) gegen Bernhard Auinger (SPÖ) gaben nur mehr 43,9 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Lichtjahre …
„Bürgermeister? Das muss auch beruflich und privat passen.“Marlene Svazek, (Bild: SN/SCHENKER)