Frischer Wind im Salzburger Kunstverein
Das erste Programm von Mirela Baciak beleuchtet Krisen unserer Zeit.
Das Jahresmotto „Chronische Widersprüche“wirkt noch unverbindlich. Doch die Themen, die der Salzburger Kunstverein heuer beleuchtet, betreffen uns alle: Gesundheits- und Klimakrise. Mit stärkerer Präsenz von performativer Kunst will sich die neue Direktorin Mirela Baciak mit den großen Fragen unserer Zeit auseinandersetzen. In einer neuen Performance-Reihe widmen sich drei Künstlerinnen ab Juni den Pflegepraktiken in Österreich. „Die Zukunft der Pflege sieht nicht gut aus“, schildert Baciak.
Mit Gesundheitsthemen beschäftigt sich die Gruppenschau „Mythos normal“, die zeitgleich mit einer Zwillingsausstellung im Kunstverein Hannover stattfindet. Zu Beginn des Ausstellungsjahres setzt sich Vasilis Papageorgious mit den Auswirkungen der Freizeitwirtschaft auf unseren Planeten auseinander – Stichwort Klima. In der großen Sommerausstellung hüllen Sung Tieu und Martin Beck den Kunstverein in Klang ein.
Neben künstlerischer Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen will Mirela Baciak die Türen des Salzburger Kunstvereins für Salzburgs Jugend öffnen – etwa mit einer Junior-Mitgliedschaft für Jugendliche und zusätzlichen Vermittlungsformaten. „Für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren gibt es in der Stadt zu wenig Angebot“, sagt die neue Direktorin, die auch die Zusammenarbeit mit Salzburger Kultur- und Bildungseinrichtungen forcieren will. Präsidentin Gerda Ridler ist optimistisch, dass mit dem frischen Wind im Kunstverein auch die Besucherzahlen – 2023 waren es 19.000 Gäste – steigen: „Das Programm wird auf die Stadt ausstrahlen.“