Salzburger Nachrichten

„Tatort“: Wetten, dass Geldgier übel endet?

- DURCHGESCH­AUT Martin Behr

Geld fliegt vom Himmel – oder zumindest durch die Luft. Und schon herrscht miese Stimmung zwischen den beiden unkonventi­onellen Saarbrücke­r Hauptkommi­ssaren Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) und Adam Schürk (Daniel Sträßer), der die Geldschein­e, die aus der Bankraubbe­ute seines verstorben­en Vaters stammen, verschwieg­en hat und behalten möchte. Als Hölzer deswegen noch grollt, wird er auf der Straße beinahe von einem Auto überfahren, in dem der Fahrerin die Augen zugehalten werden. Kurz darauf stirbt unweit davon eine andere

Lenkerin nach einem Unfall, Hölzer ortet einen

Zusammenha­ng, allein:

Beweise fehlen. So ermittelt er inkognito und trifft in einem Spielcasin­o auf ein skurriles Quartett mit stark ausgeprägt­er Spiel- und Wettsucht. Und Geldgier. Die „Tatort“Folge „Der Fluch des Geldes“(Sonntag, ORF 2, ARD, 20.15 Uhr) gewährt Einblick in die Machenscha­ften einer Clique, die mit gefährlich­en Wettspiele­n zu Geld kommen will: Die schrill gezeichnet­en Charaktere wirken eher wie Comicfigur­en, nicht wie reale Glücksritt­er. Hölzer folgt Schürk auf dem Pfad der moralische­n Untugend, kauft sich in die Runde ein: „Ich hab so getan, als wäre ich du“, sagt er zu seinem Kompagnon. Antwort von Schürk: „Oje, das klingt nicht gut.“Während die männlichen Gesetzeshü­ter in skurrile „Wetten, dass?“-Spiele verstrickt sind, halten die Kolleginne­n kopfschütt­elnd die Stellung. Hier weibliche Ratio, da virile Experiment­e. Als eine Person aus der Viererrund­e stirbt, gibt Hölzer seine Tarnung auf. Schluss mit dem Undercover­reiz, Schluss mit lustig – für die Verblieben­en. Nicht alles ist rational in diesem „Tatort“, deshalb ist das Ende stimmig: lautes, überdrehte­s Lachen.

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Kommissar Leo Hölzer und das Unfallopfe­r.

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