Königssuppe für Kinder
Kochen ist eine Gaudi. Das will Didi Maier Kindern vermitteln. Schöner als Essen zuzubereiten ist eigentlich nur – essen.
Es ist grün, länglich und am unteren Ende weiß – tatsächlich hätte das Stangerl auch eine Jungzwiebel sein können. Darauf tippen die Kids auch, als sie an diesem Vormittag aus dem Akademischen Gymnasium in den Europark kommen, um gemeinsam mit Didi Maier zu kochen. Doch er löst das Rätsel auf: Was der Salzburger Gastronom in seiner Hand hält, ist Zitronengras.
Gebraucht wird das feine, asiatische
Kraut für eine Vitalsuppe, die in der nächsten Stunde im Didilicious zubereitet werden soll. Das Rezept ist ein Mitbringsel aus dem thailändischen Königshaus, denn auch dort durfte Maier schon kochen: „Im Originalrezept verwenden wir Galanga. Weil die thailändische Wurzel aber nicht so schnell zu bekommen ist, nehme ich Ingwer.“Bevor die Schüler und Schülerinnen der zweiten Klasse nun den Kochlöffel schwingen, ist es Didi Maier wichtig, dass alle wissen, mit welchen Lebensmitteln sie hantieren: Woher kommen Vanilleschoten? Was sind festkochende Kartoffeln und wofür verwendet man mehlige? Und: Wie schneidet man Zwiebeln, ohne zu weinen?
Hier verrät Maier den Kindern gleich drei Tricks: „Entweder beim Schneiden durch den Mund atmen oder mit der richtigen Schneidetechnik verhindern, dass die Zwiebel saftelt. Wenn nichts hilft, dann holt euch eine Taucherbrille.“Warenkunde könnte man dazu sagen. Weil das aber viel zu sehr nach Unterricht und viel zu wenig nach Spaß klingt, nennen wir es einfach „Kochworkshop mit Kakao“.
Denn genau das soll Kochen eigentlich sein: freudvoll und g’schmackig. Doch zurück an den Herd: Während das „Team Suppe“also eifrig Schalotten, Knoblauch, Tomaten, Karotten, Paprika, Kürbis und Kartoffeln in kleine Würfel schnippelt, beginnt das „Team Topfenknöderl“nach Didis Rezept einen Teig aus Topfen, Butter, Weißbrotbröseln, Ei und Zucker anzurühren. Für die Suppe darf das Gemüse samt Zitronengras mit ein wenig Öl ins Schwitzen
gebracht werden. Zum Schluss kommen die Tomaten hinzu. Es dampft und zischt ordentlich, als das Gemisch mit Gemüsefond abgelöscht wird. Nach einigen Minuten im Kochtopf wird die Brühe mit Kokosmilch aufgegossen und mit Limettensaft und Sojasauce verfeinert. Wer mag, fügt noch frischen Koriander hinzu: „Kokosmilch ist eine wunderbare laktosefreie Alternative zu Schlagobers, sie enthält weniger Fett, dafür Mineralstoffe und Vitamine.“Ein XXL-Pürierstab, der wahrscheinlich auch locker auf einer Baustelle Zement mischen könnte, finalisiert die Suppe. Zum Schluss wird sie noch durch ein Sieb gestrichen und heiß in Schraubgläser gefüllt. Denn verspeist wird sie erst in der Schule.
Frisch auf den Tisch kommen dafür gleich die Topfenknöderl: Aus dem Teig formen die Kinder Kugeln oder Nockerl und kochen sie zehn Minuten in heißem Wasser. Einstweilen röstet eine Mischung aus 100 g Brösel und 70 g Haselnüssen mit etwas Butter und Zucker im Ofen vor sich hin. Wenig später sollen die Knödel darin gewälzt werden. Dazu gibt’s noch Marillenragout. 50 g Zucker wird in der Pfanne karamellisiert, 300 g Früchte daruntergemischt und mit Apfelsaft und dem Mark einer Vanilleschote einreduziert. Serviert werden die Topfenknöderl, wenn man mag, mit Schlag.
Topfenknödel: 200 g trockener Topfen,
35 g Butter, cremig, 80 g Weißbrot- oder Semmelbrösel, 1 Ei, 30 g Zucker, Aromen nach Belieben: Zitronenzeste, Zitronensaft, Vanillearoma.
Vitalsuppe: 3 EL Olivenöl, 1–2 Knoblauchzehen, gehackt, 1/2 Liter Gemüsefond, 1/2 Liter Kokosmilch, zum Abschmecken Sojasauce, Currypulver, Salz, Zitronensaft. Kleinwürfelig geschnitten: 1–2 Schalotten, 1 gelber und 1 roter Paprika, 1 kleiner Muskatkürbis
1–2 Karotten geschält, 1–2 Tomaten 2 mehlige Kartoffeln.