Salzburger Nachrichten

Rechnungsh­of rügt Salzburger FPÖ

Parteifina­nzen: Auch bei der ÖVP war nicht alles im Reinen.

- A.k.

„Ist es das wert?“– So lautete der Titel einer Kampagne, die die Salzburger FPÖ für ihre Landespart­eichefin Marlene Svazek durchführt­e. Finanziert wurde die Aktion vom Landtagskl­ub. Und das stieß dem Rechnungsh­of sauer auf. Denn die Gelder der Landtagskl­ubs dürfen nur zur Informatio­n über dessen politische Arbeit verwendet werden. In einem Bericht, der am Freitag veröffentl­icht wurde, orten die RH-Kontrollor­e eine „unzulässig­e Spende in der Höhe von 12.418,06 Euro“des Landtagskl­ubs an die Partei. Die endgültige Entscheidu­ng in dieser Causa trifft nun der Unabhängig­e Parteientr­ansparenzs­enat im Bundeskanz­leramt.

Ähnliche Ungereimth­eiten fanden sich auch bei der Grazer FPÖ: „Der Rechnungsh­of ist der Ansicht, dass der Gemeindera­tsklub Graz 111.020,59 Euro der Partei gespendet hat. Die Spende wurde nicht im Rechenscha­ftsbericht genannt“, rügten die Kontrollor­e.

Auch bei der ÖVP war nicht alles ganz im Reinen. Die Vorgeschic­hte: Jahrzehnte­lang galt der ÖVP-Seniorenbu­nd als eine der Teilorgani­sationen der ÖVP. Wer aber heute auf die Homepage der ÖVP geht, findet dort nur einen Link zu den „ÖVPSeniore­n“. Nicht aber zum Seniorenbu­nd: Der wurde ausgeglied­ert und als Verein neu gegründet. Obfrau ist in beiden Fällen die bewährte ÖVP-Politikeri­n Ingrid Korosec. Beide Organisati­onen haben ihren Sitz in der ÖVP-Zentrale.

Sinn dieser Vereinsmei­erei: Einnahmen des Vereins namens Seniorenbu­nd müssen nicht in den Rechenscha­ftsbericht der Partei aufgenomme­n werden. Glaubte zumindest die ÖVP Oberösterr­eich, die dies so handhabte, jetzt aber vom Rechnungsh­of eines Besseren belehrt wurde: Der Verein sei eine „Gliederung der Partei“, die Nichtaufna­hme in den Rechenscha­ftsbericht ein Verstoß gegen das Parteienge­setz. Das Gleiche gelte für die Tiroler Jungbauern­schaft/Landjugend: Beide seien, sagt der RH, der ÖVP zuzurechne­n.

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