Red Bull plant nächsten Streich
Der britisch-österreichische Rennstall ist auch beim Formel-1-Rennen in Australien am Sonntag der große Favorit. Im Training am Freitag hatte allerdings noch Ferrari die Nase vorn.
Nach dem intensiven Saisonauftakt mit den beiden Rennen in Bahrain und Saudi-Arabien gastiert die Formel 1 am Wochenende in Australien, wo am Sonntag der dritte Saisonlauf stattfindet (5 Uhr/live ServusTV). Die Frage nach dem Favoriten in Melbourne stellt sich angesichts der erdrückenden Dominanz von Red Bull in den ersten beiden Saisonrennen nicht. Weltmeister Max Verstappen fuhr im Nahen Osten zwei völlig ungefährdete Start-Ziel-Siege ein und ist damit auf dem besten Weg, seinen vierten WM-Titel in Folge einzufahren, während Teamkollege Sergio Pérez mit zwei zweiten Plätzen den hervorragenden Saisonstart des britisch-österreichischen Rennstalls abrundete.
Auch der erste Verfolger Ferrari muss neidlos anerkennen, dass die Bullen außer Reichweite liegen. „Im Moment ist der Abstand natürlich noch zu groß“, erklärte Ferrari-Pilot
Charles Leclerc, der aber hoffnungsvoll ist. „Ich bin zuversichtlich, dass wir Red Bull irgendwann im Laufe der Saison auf einigen Strecken stärker unter Druck setzen werden.“Eine dieser Strecken könnte der Albert Park sein. Denn Leclerc markierte am Trainingsfreitag die absolute Bestzeit und hinterließ auch in der Rennsimulation einen starken Eindruck. Verstappen beschädigte den Unterboden an seinem Boliden und verlor dadurch wichtige Trainingszeit.
Unruhe herrscht im Lager der Bullen aber aufgrund der nicht enden wollenden Causa rund um Teamchef Christian Horner, der sich gegenüber einer Mitarbeiterin unangemessen verhalten haben soll. Da das Verhältnis zwischen Horner und dem Verstappen-Lager rund um Max, Vater Jos, Manager Raymond Vermeulen sowie RedBull-Motorsportberater Helmut Marko gelinde gesagt nicht das beste sein soll, häuften sich in den vergangenen Wochen Berichte, wonach Verstappen trotz gültigen Vertrags bis 2028 nach dem Ende dieser Saison zu Mercedes wechseln könnte. Die Silberpfeile sind nach dem Abgang von Superstar Lewis Hamilton auf der Suche nach einem neuen Piloten. Mercedes-Teamchef Toto Wolff macht aus seinem Interesse an Verstappen überhaupt keinen Hehl: „Ich hätte ihn gerne, aber zuerst müssen wir unser Auto in Ordnung bringen.“Statt um Siege oder WM-Titel kämpft der einstige Branchenprimus derzeit nämlich mit seinen Kundenteams McLaren und Aston Martin nur um die ersten Plätze hinter dem Podest.
Indes ist Verstappen in Melbourne darum bemüht, die Gerüchte über einen möglichen Wechsel zu entkräften. „Ich denke, es gibt allen Grund, glücklich zu sein“, sagte der 26-jährige Niederländer. „Das Auto funktioniert wirklich gut und es gibt so viele tolle Leute im Team, die ständig nach besseren Ergebnissen streben. Also ist das für mich das, worauf ich mich konzentriere.“