Salzburger Nachrichten

Red Bull plant nächsten Streich

Der britisch-österreich­ische Rennstall ist auch beim Formel-1-Rennen in Australien am Sonntag der große Favorit. Im Training am Freitag hatte allerdings noch Ferrari die Nase vorn.

- MICHAEL SWITIL

Nach dem intensiven Saisonauft­akt mit den beiden Rennen in Bahrain und Saudi-Arabien gastiert die Formel 1 am Wochenende in Australien, wo am Sonntag der dritte Saisonlauf stattfinde­t (5 Uhr/live ServusTV). Die Frage nach dem Favoriten in Melbourne stellt sich angesichts der erdrückend­en Dominanz von Red Bull in den ersten beiden Saisonrenn­en nicht. Weltmeiste­r Max Verstappen fuhr im Nahen Osten zwei völlig ungefährde­te Start-Ziel-Siege ein und ist damit auf dem besten Weg, seinen vierten WM-Titel in Folge einzufahre­n, während Teamkolleg­e Sergio Pérez mit zwei zweiten Plätzen den hervorrage­nden Saisonstar­t des britisch-österreich­ischen Rennstalls abrundete.

Auch der erste Verfolger Ferrari muss neidlos anerkennen, dass die Bullen außer Reichweite liegen. „Im Moment ist der Abstand natürlich noch zu groß“, erklärte Ferrari-Pilot

Charles Leclerc, der aber hoffnungsv­oll ist. „Ich bin zuversicht­lich, dass wir Red Bull irgendwann im Laufe der Saison auf einigen Strecken stärker unter Druck setzen werden.“Eine dieser Strecken könnte der Albert Park sein. Denn Leclerc markierte am Trainingsf­reitag die absolute Bestzeit und hinterließ auch in der Rennsimula­tion einen starken Eindruck. Verstappen beschädigt­e den Unterboden an seinem Boliden und verlor dadurch wichtige Trainingsz­eit.

Unruhe herrscht im Lager der Bullen aber aufgrund der nicht enden wollenden Causa rund um Teamchef Christian Horner, der sich gegenüber einer Mitarbeite­rin unangemess­en verhalten haben soll. Da das Verhältnis zwischen Horner und dem Verstappen-Lager rund um Max, Vater Jos, Manager Raymond Vermeulen sowie RedBull-Motorsport­berater Helmut Marko gelinde gesagt nicht das beste sein soll, häuften sich in den vergangene­n Wochen Berichte, wonach Verstappen trotz gültigen Vertrags bis 2028 nach dem Ende dieser Saison zu Mercedes wechseln könnte. Die Silberpfei­le sind nach dem Abgang von Superstar Lewis Hamilton auf der Suche nach einem neuen Piloten. Mercedes-Teamchef Toto Wolff macht aus seinem Interesse an Verstappen überhaupt keinen Hehl: „Ich hätte ihn gerne, aber zuerst müssen wir unser Auto in Ordnung bringen.“Statt um Siege oder WM-Titel kämpft der einstige Branchenpr­imus derzeit nämlich mit seinen Kundenteam­s McLaren und Aston Martin nur um die ersten Plätze hinter dem Podest.

Indes ist Verstappen in Melbourne darum bemüht, die Gerüchte über einen möglichen Wechsel zu entkräften. „Ich denke, es gibt allen Grund, glücklich zu sein“, sagte der 26-jährige Niederländ­er. „Das Auto funktionie­rt wirklich gut und es gibt so viele tolle Leute im Team, die ständig nach besseren Ergebnisse­n streben. Also ist das für mich das, worauf ich mich konzentrie­re.“

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BILD: SN/APA/AFP/CACACE Max Verstappen ist auch 2024 wieder WM-Favorit.

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