Kampf um die letzten EM-Plätze
Im ersten Länderspiel des Jahres wollen viele ÖFB-Kicker Werbung in eigener Sache machen.
Rund drei Monate vor dem Start der FußballEuropameisterschaft in Deutschland testet das österreichische Nationalteam am Samstag (18 Uhr/live in ORF 1) in Bratislava gegen den EM-Teilnehmer Slowakei. Von Montag bis Freitag bereiteten sich ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick und seine Spieler im spanischen Marbella vor und wollen nun erfolgreich in das Euro-Jahr starten.
„Die Mannschaft war mit sehr viel Engagement bei der Sache und wir freuen uns jetzt, dass das EMJahr losgeht“, betont Rangnick, der gegen die Slowaken auf Altbewährtes setzen wird. „Wir werden nichts Neues ausprobieren, wir müssen unsere Stärken ausspielen. Die Zeit der Experimente ist vorbei.“
In Abwesenheit von David Alaba, Saša Kalajdžić (beide werden nach Kreuzbandrissen auch die EM verpassen), Marko Arnautović, Gernot Trauner und Philipp Lienhart, der wegen Knieproblemen die Länderspiele
gegen die Slowakei und die Türkei (Dienstag) verpassen wird, wollen sich einige „Außenseiter“für einen Platz im EM-Kader empfehlen.
Während das Tormann-Trio mit Alexander Schlager, Patrick Pentz und Tobias Lawal wohl bereits feststeht, gibt es bei den Feldspielern noch viele Fragezeichen. In der Innenverteidigung dürften Kevin Danso und Lienhart, wenn er wieder voll einsatzfähig ist, gesetzt sein. Dahinter wollen sich Flavius Daniliuc und Youngster Leopold Querfeld in den Testspielen präsentieren. Mit Maximilian Wöber, Stefan Posch und Phillipp Mwene haben drei Außenverteidiger ihr EMTicket wohl fix in der Tasche. Bei seinem Teamcomeback will aber auch Stefan Lainer zeigen, dass er Österreich bei der Endrunde im Sommer helfen kann.
Heiß umkämpft sind die Plätze im Mittelfeld. Neben den Leistungsträgern Nicolas Seiwald, Xaver Schlager, Marcel Sabitzer, Christoph Baumgartner und Konrad
Laimer werden wohl noch vier weitere Kicker auf den EM-Zug aufspringen. Die besten Chancen haben Patrick Wimmer, Florian Grillitsch und Matthias Seidl. Doch auch Alexander Prass, Romano Schmid, Christoph Lang und Muhammed Cham werden in einem der beiden Testspiele die Chance bekommen, sich zu beweisen.
An vorderster Front ist Michael Gregoritsch gesetzt – und wenn Marko Arnautović fit ist, wird er auch nach Deutschland mitreisen. Um den dritten Kaderplatz duellieren sich wohl Andreas Weimann und Maximilian Entrup. Es kann aber auch durchaus sein, dass noch ein Überraschungskandidat wie Kiel-Torjäger Benedikt Pichler
in den 23-Mann-Kader rutscht.
Während Österreich dank der erfolgreichen Qualifikation sein EM-Ticket bereits fix in der Tasche hat, wird der dritte Gruppengegner des ÖFB-Teams am Dienstag ermittelt. Nach klaren Siegen im Play-off duellieren sich Wales und Polen um einen Platz in der Österreich-Gruppe. Weitere Gegner sind im Juni die Topteams Frankreich und Niederlande. Die EM verpassen werden dagegen zwei Bullen-Kicker: Oscar Gloukh schied mit Israel gegen Island aus (1:4), Amar Dedić, der in der zweiten Halbzeit verletzungsbedingt ausgewechselt wurde, verlor mit Bosnien gegen die Ukraine (1:2).