Korrupte Herrscher, ein ewiges Problem
Das Erfolgsgeheimnis: Genügend Senatoren bestechen!
Im Zweiten Punischen Krieg zwischen Rom und Karthago stellte sich das nordafrikanische Numidia unter Masinissa 203 v. Chr. gegen Karthago; im Jahr darauf trug die berühmte numidische Kavallerie in der Schlacht von Zama zum römischen Sieg über Hannibal bei. Nach Masinissas Tod wurde das Königreich Numidia unter seinen Söhnen aufgeteilt. 118 v. Chr. brach unter seinen Enkeln Hiempsal und Adherbal sowie deren Adoptivbruder Jugurtha der Streit um die Alleinherrschaft aus. Diesen konnte Jugurtha für sich entscheiden – im Vertrauen darauf, die größte Kraft zu haben, da „in Rom […] alle käuflich“(Sallust, „De bello Iugurthino“) sind. Hiempsal wurde ermordet. Adherbal bat Rom um Hilfe, aber Jugurtha war ihm einen Schritt voraus: Er hatte genügend Senatoren bestochen, um sicherzustellen, dass diese Hilfe ausblieb. Adherbal suchte in der Stadt Cirta Zuflucht, die Jugurtha einnahm und dabei auch viele römische Bürger massakrierte. Das führte zum Konflikt mit Rom. Der folgende Friedensvertrag war dann aber wieder so günstig für Jughurta, dass römische Senatoren der Korruption verdächtigt wurden. Im neu aufflammenden Krieg setzte die Gegenseite ebenso auf Bestechung. Der römische Leutnant Lucius Cornelius Sulla traf sich 105 v. Chr. heimlich mit Bocchus I., dem König von Mauretanien. Der war bereit, seinen Schwiegersohn Jugurtha auszuliefern. Die Gegenleistung? Bocchus konnte Mauretanien nach Numidia ausdehnen und ein Denkmal auf dem Kapitol errichten. Kein schlechtes Geschäft. Buchtipp: Das alte Rom. Die visuelle Geschichte (DK-Verlag).