Weniger ist mehr
Der kleine EX30 treibt den Minimalismus auf die Spitze – und bleibt doch ein echter Volvo.
Da ist er also, der kleinste und zugleich günstigste Volvo. Wenngleich die von uns getestete Version mit Allrad und 428 PS alles andere als spartanisch daherkommt, so wird doch spürbar, wo Volvo mit dem neuen EX30 hinmöchte.
Weniger ist mehr, so könnte das Motto des 4,23 Meter kurzen Kompakt-SUV lauten. Das fängt beim Aufsperren an, das ganz ohne Zutun des Fahrers wahlweise per Smartphone-App, Scheckkarte oder mithilfe des recht schmucklosen, feuerzeuggroßen SchlüsselKastls ohne Knöpfe funktioniert. Detto beim Zusperren: Türe zu, weggehen – und nach ein paar Schritten klacken wie von Zauberhand die Schlösser.
So reduziert der kleine Schwede außen daherkommt, so puristisch geht es auch im Innenraum zu: Lenkrad, zwei Hebel für Gänge und Scheibenwischer, dazu ein mittiges 12,3-Zoll-Display, das war’s. Kein digitaler Tacho, kein Head-up-Dis
play, sogar das kleine Handschuhfach öffnet ausschließlich per Touch auf den Monitor, Tesla lässt grüßen. Da fragt man sich unwillkürlich: Wie viel kann man bei einem Auto weglassen, bevor es anfängt, unangenehm zu werden?
Auf der anderen Seite sind Türen ganz ohne Lautsprecher oder andere Elektronik ebenso sinnvoll wie der 30-prozentige Recyclinganteil
im vollständig veganen Innenraum. Extras wie Lenkrad- und Sitzheizung, Glaspanoramadach und das Harman/Kardon-Soundsystem lindern den Schmerz, treiben aber auch den Preis. Luxus herrscht auch beim Antrieb: Zwei bärenstarke E-Motoren verteilen 428 PS auf alle vier Räder, von 0 auf 100 geht es damit in gerade einmal 3,6 Sekunden.