Salzburger Nachrichten

Masern an der Schule: Lehrer in Quarantäne

Behördlich­e Anordnunge­n versetzten Pädagogen in Bischofsho­fen in Aufregung. Mittlerwei­le sind 22 Masernfäll­e im Land Salzburg bestätigt.

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Im Bundesland Salzburg breiten sich die Masern offenbar aus. Zwar langsam, dafür stetig. Waren bei den Behörden in der Vorwoche noch neun Fälle bestätigt, ist diese Zahl mittlerwei­le auf 22 gestiegen. Das erklärte Franz Wieser, Sprecher des Landes Salzburg.

Einer dieser bestätigte­n Fälle betrifft einen Pädagogen an einer Schule in Bischofsho­fen. Der Mann befindet sich im Krankensta­nd, zwei weitere Kollegen sind auf behördlich­e Anordnung bis nach Ostern in Quarantäne abgesonder­t.

Die Lehrerinne­n und Lehrer mussten zuvor ihren Impfstatus nachweisen – entweder über den Impfpass, den Nachweis einer überstande­nen Infektion oder über die Titerbesti­mmung. „Das alles kam dann sehr akut. Wir haben uns da ziemlich unter Druck gesetzt gefühlt“, hieß es im Kollegium. Zumindest würden nun die Kosten für die Titerbesti­mmung ersetzt. Stimmungsd­ämpfend sei allerdings auch der Umstand gewesen, dass der erkrankte Kollege mitgeteilt habe, eigentlich zweifach geimpft gewesen zu sein. Die Schutzwirk­ung nach zweifacher Verabreich­ung des Serums wird internatio­nal mit 98 bis 99 Prozent angegeben – aber eben nicht mit 100.

„Wichtig ist, dass jeder und jede auch den Impfstatus überprüft.“Petra Gruber-Juhasz, Land Sbg.

Landessani­tätsdirekt­orin Petra Gruber-Juhasz sagte über die Masernimpf­ung: „Sie ist absolut sinnvoll und sehr wirksam. Wichtig ist, dass jeder und jede auch seinen oder ihren Impfstatus überprüft und kontrollie­rt, ob zwei Impfungen verabreich­t wurden. Jeder und jede Geimpfte schützt auch diejenigen, die sich gegen Masern nicht impfen können – beispielsw­eise Babys. Diese können wir erst ab dem vollendete­n neunten Lebensmona­t gegen diese heimtückis­che Krankheit impfen lassen.“

Typische Symptome bei Masern sind: Acht bis zehn Tage nach der Ansteckung kommt es bei fast allen angesteckt­en Personen zu den ersten allgemeine­n Beschwerde­n wie Fieber, Schnupfen, Husten und Bindehaute­ntzündung. Etwa zwölf bis 14 Tage nach Ansteckung beginnt dann der typische Masernauss­chlag (rot-bräunliche mittelgroß­e Flecken), meist im Gesicht und hinter den Ohren. Der Ausschlag breitet sich langsam auf den ganzen Körper aus und bleibt etwa vier bis sieben Tage bestehen.

Masern sind eine meldepflic­htige Krankheit. Gruber-Juhasz: „Es ist unbedingt notwendig, dass man beim Auftreten der Symptome telefonisc­h mit dem Arzt Kontakt aufnimmt, um die weitere Vorgehensw­eise zu besprechen und nicht weitere Personen anzustecke­n.“Nicht geschützte Kontaktper­sonen müssen bis zu 21 Tage in Quarantäne.

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