Vom Maßschneider zum globalen P Player im Outdoorsport
Martini Sportswear, einer der bekanntesten Sportbekleidungshersteller, beeindruckt mit einer Familien-Erfolgsgeschichte: vom kleinen Maßschneider für Herrenkonfektion zu einem der Topplayer im Skitouren- und Outdoorbereich mit knapp 29 Millionen Euro Umsatz 2022, der gerade ein neues Logistikzentrum baut.
Die Martini-Story beginnt in Annaberg, als Martin Hornegger senior als One-Man-Show mit klassischer Herrenkonfektion startet. Kurze Zeit später fertigt er Anzüge für die österreichischen Skispringer und als bei deren Dreifachsieg in Bischofshofen die Fans begeistert „Martini, Martini“rufen, war der neue Firmenname geboren. Wenige Jahre später wurde mit der Martini Jethose ein wichtiger Meilenstein realisiert, wobei Anfang der 80er mit der Martini Powerstretch Hose – einer neuen Generation an Skitourenhosen – der entscheidende Durchbruch gelang. „Schon immer stand Funktion und Material bei uns klar im Vordergrund“, sagt die geschäftsführende Gesellschafterin Lisa
Moser-Hornegger, die heute, nach dem Ausstieg ihres Bruders Martin Ende 2021, die Firma allein führt.
2023 und ’24 sind für den Familienbetrieb mit 57 MitarbeiterInnen Jahre einschneidender Veränderungen. Aktuell entsteht um einen unteren zweistelligen Millionenbetrag ein neues, hochmodernes Logistikcenter, in dem autonome Roboter die Bestellungen für den Versand vorbereiten. Somit wird die gesamte Logistik (B2C und B2B) wieder im Haus abgewickelt. „Das sichert uns Unabhängigkeit, schnelle Reaktionszeiten und vor allem umfassende Transparenz im Workflow“, so Lisa Moser-Hornegger.
Den Strom bezieht das neue Gebäude von einer PV-Anlage, die Wärme kommt aus Geothermie. Im Fokus steht aber nicht nur das Thema Nachhaltigkeit, sondern auch New Work: „Durch unseren Neubau entsteht ein modernes Businessumfeld mit kommunikativen Open-Space-Arbeitsplätzen, Workshop Areas, Fotostudio, Dachterrasse und Open Bar für Events – mit Platz für Sport, Entspannung, gemeinsames Essen und kreativen Austausch unserer Teams.“Auch was die Produkte betrifft, hat das Unternehmen eine klare Strategie, nämlich „Style follows function, designed in Austria, made in Europe“. Ideen und Design kommen aus Annaberg, gefertigt wird die Sportbekleidung in Bulgarien und Portugal. „Unser Name steht für qualitativ hochwertige, intelligente, innovative und multifunktionale Sportbekleidung“, so die Chefin. Die Entwicklung zeigt seit 2008 steil nach oben: Damals erzielte man die erste Umsatzmillion, nachdem Moser-Hornegger und ihr Bruder 1991 die Firma übernommen hatten. 2017 entstand der heutige Firmensitz im Zentrum von Annaberg. „Damit qualifizierte Mitarbeiter nach Annaberg kommen und auch langfristig bei uns bleiben, muss man ihnen auch was bieten“, so Moser-Hornegger. Wohnraum sei ein Aspekt, „leben, wo andere Urlaub machen“ein weiterer. Viele Mitarbeiter seien selbst begeisterte Tourengeher,
Skifahrer, Freerider, Trailrunner oder Wanderer – das merke man den Produkten in der Funktionalität auch an.
„Wir arbeiten von der Idee über den Prototypen bis zur fertigen Kollektion nahezu zwei Jahre im Voraus, bevor die Sportbekleidung dann in den Handel kommt“, so Moser-Hornegger: Immer dranzubleiben sei entscheidend. Bei Trends und Farben beobachte man natürlich selbst den Markt und die Sportszene und hole sich auch Anregungen von internationalen Trendplattformen, um Kollektionen zu realisieren.
Die wichtigsten Absatzmärkte sind die Länder Österreich, Deutschland, Schweiz und Italien. Verkauft wird auch in Tschechien und der Slowakei. Ziel ist es außerdem, pro Jahr zwei neue Märkte anzubinden. „Selbst wenn die derzeitige Marktsituation unsere Wachstumsstrategie hemmt, sind wir davon überzeugt, mittelfristig wieder an die Erfolgsraten der letzten Jahre anzuschließen“, so Lisa Moser-Hornegger.