Salzburger Nachrichten

Licht am Ende des Tunnels

- Michael Smejkal MICHAEL.SMEJKAL@SN.AT

Das Ende hat zur ganzen Saison gepasst: Der Kampf um das letzte Schneeband hat auch das Weltcup-Finale in SaalbachHi­nterglemm beherrscht. So ging eine Saison zu Ende, von der Hütters finaler Sensations­coup und Absagen (20 an der Zahl) in Erinnerung bleiben. Spätestens nach dem Winter ist klar: Kaum eine Sportart ist weltweit von klimatisch­en Veränderun­gen so betroffen (und verletzbar) wie der Winterspor­t und da speziell der Alpinsport. Nur: Die Konsequenz­en daraus dürften ganz anders ausfallen als vermutet. Riesentorl­äufe in Kranjska Gora oder GarmischPa­rtenkirche­n werden der Vergangenh­eit angehören. Selbst die legendäre Streif-Abfahrt von Kitzbühel, wo das Ziel auf 800 Metern Seehöhe liegt, könnte nur deswegen eine Zukunft haben, weil sie im Jänner, also im Hochwinter, angesetzt ist. Der Weltcup davor und danach wird künftig in Höhenlagen von über 2000 Metern starten und enden (müssen) – und das heißt Gletscherr­ennen und noch mehr US-Rennen. Beides erkorene Feindbilde­r der Umweltschü­tzer, auch wenn der Fußabdruck des Skisports niedlich wirkt im Vergleich zum Reiseplan der Formel 1. Auf den Weltcup kommen große Umwälzunge­n zu und das verlangt nach gemeinsame­n Lösungen. Stattdesse­n blockiert sich der Alpinsport durch einen geradezu mit missionari­schem Eifer ausgetrage­nen Richtungss­treit selbst. Auf der einen Seite die großen Alpinnatio­nen, auf der anderen Seite der Weltverban­d FIS. Ganz am Ende der Saison gibt es nun doch Licht am Ende des Tunnels: Die FIS verzichtet auf ihr Prestigepr­ojekt Zermatt. Jetzt sollte sich auch der ÖSV bewegen, denn es ist eine Lösung 1 vor 12.

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