Licht am Ende des Tunnels
Das Ende hat zur ganzen Saison gepasst: Der Kampf um das letzte Schneeband hat auch das Weltcup-Finale in SaalbachHinterglemm beherrscht. So ging eine Saison zu Ende, von der Hütters finaler Sensationscoup und Absagen (20 an der Zahl) in Erinnerung bleiben. Spätestens nach dem Winter ist klar: Kaum eine Sportart ist weltweit von klimatischen Veränderungen so betroffen (und verletzbar) wie der Wintersport und da speziell der Alpinsport. Nur: Die Konsequenzen daraus dürften ganz anders ausfallen als vermutet. Riesentorläufe in Kranjska Gora oder GarmischPartenkirchen werden der Vergangenheit angehören. Selbst die legendäre Streif-Abfahrt von Kitzbühel, wo das Ziel auf 800 Metern Seehöhe liegt, könnte nur deswegen eine Zukunft haben, weil sie im Jänner, also im Hochwinter, angesetzt ist. Der Weltcup davor und danach wird künftig in Höhenlagen von über 2000 Metern starten und enden (müssen) – und das heißt Gletscherrennen und noch mehr US-Rennen. Beides erkorene Feindbilder der Umweltschützer, auch wenn der Fußabdruck des Skisports niedlich wirkt im Vergleich zum Reiseplan der Formel 1. Auf den Weltcup kommen große Umwälzungen zu und das verlangt nach gemeinsamen Lösungen. Stattdessen blockiert sich der Alpinsport durch einen geradezu mit missionarischem Eifer ausgetragenen Richtungsstreit selbst. Auf der einen Seite die großen Alpinnationen, auf der anderen Seite der Weltverband FIS. Ganz am Ende der Saison gibt es nun doch Licht am Ende des Tunnels: Die FIS verzichtet auf ihr Prestigeprojekt Zermatt. Jetzt sollte sich auch der ÖSV bewegen, denn es ist eine Lösung 1 vor 12.