Am Ende der Rückschläge gab es großen Jubel
Conny Hütter siegt beim Finale und gewinnt nach bangen Momenten die Abfahrtskugel.
Von diesem Rennen wird man im Skisport noch in einigen Jahren reden: In der letzten Saisonabfahrt entriss die Steirerin Conny Hütter der Schweizerin Lara Gut-Behrami in Saalbach noch die Abfahrtswertung.
Hütter ging mit 72 Punkten Rückstand in das Rennen. „Für mich war daher klar, dass die Kugelentscheidung gefallen war. Daher war es für mich anfangs nur ein normales Abfahrtsrennen.“Dann gab es die Bestzeit. „Plötzlich kamen die anderen Abfahrtsmädels und haben vorgerechnet, was passieren müsste, dass es sich doch noch ausgeht.“Also: Gut-Behrami durfte nicht besser als auf Platz neun klassiert sein, Hütter musste aber gewinnen, um die 100 Punkte einzustreichen. Die Schweizerin kam mit großem Rückstand ins Ziel, damit schien alles klar. Doch plötzlich waren Nicol Delago (3.) und Ilka Štuhec (2.) auf dem Weg zur Bestzeit. „Ich habe nur noch gerechnet und gezittert, konnte nicht einmal fünf und fünf zusammenzählen.“Erst als ihr Nina Ortlieb („die kennt sich mit den Regeln am besten aus“) bestätigt hat, dass es sich ausgegangen ist, habe sie es geglaubt, erzählte eine bewegte Hütter nach dem Rennen und kam zwangsläufig wieder auf die vielen Rückschläge und Verletzungen
zu sprechen. „Die Verletzungen gehören zu meinem Leben und meiner Karriere dazu, aber ich bin damit im Reinen.“
Die 31-Jährige gilt als Teamleaderin und als eine, die sich kein Blatt vor den Mund nimmt. „So bin ich einfach. Wir können alle jeden Tag etwas lernen und wenn es nicht funktioniert, gibt es am nächsten Tag wieder eine Chance“, sagte sie und hob die Rolle von Cheftrainer Roland Assinger besonders hervor. „Wir ecken manchmal an und das macht uns stärker. Und der Roland gibt uns die Chance dazu, obwohl er der Chef ist. Man muss nicht zu allem Ja und Amen sagen.“