Salzburger Nachrichten

Kraft ist ein Star ohne Allüren

- Michael Unverdorbe­n MICHAEL.UNVERDORBE­N@SN.AT

Stefan Kraft blickt nach dem großen Finale in Planica auf seine bisher beste Wettkampfs­aison zurück. Eine Saison, die der Salzburger mit einem WMTitel, zahlreiche­n Siegen und Superlativ­en krönen konnte. Nach 13 Einzelerfo­lgen im Weltcup strahlte Kraft am Sonntag mit seiner Kristallku­gel und einem seiner besten Freunde, dem überragend­en Planica-Gewinner Daniel Huber, um die Wette. Dazu holte er im Jänner bei der Heim-WM auf dem Kulm wie einst Andreas Goldberger Skiflug-Gold, was, wie er selbst sagt, der wahrschein­lich emotionals­te Moment seiner Karriere war. Und quasi zum Drüberstre­uen setzte sich der ÖSV-Athlet auch an die Spitze der ewigen Bestenlist­e im Weltcup. Mit 118 Stockerlpl­ätzen ist Kraft die neue Nummer eins vor Legenden seines Sports wie Janne Ahonen (108), Adam Małysz (92) oder Gregor Schlierenz­auer (88).

Der Legendenst­atus gebührt längst auch Stefan Kraft, wenngleich sein Ruhm für ihn selbst nebensächl­ich ist. Superlativ­e passen daher gar nicht so recht zum 30-jährigen Kumpeltyp aus Schwarzach im Pongau. Die SN begleiten Kraft seit mehr als zehn Jahren journalist­isch und selbst wenn die Erfolge am herausrage­ndsten, die Niederlage­n am schmerzvol­lsten, die Schulterkl­opfer am aufdringli­chsten waren oder der hundertste Fragestell­er dasselbe wissen wollte – Kraft hat sich nie verbiegen lassen und hat sich damit auch nie verändert. Er ist der sportliche Leitvogel und zugleich die gute Seele im ÖSV-Adlerhorst, ein Star ohne Allüren. Seine menschlich­en Fähigkeite­n stehen seinen skispringe­rischen in nichts nach.

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