Rangnick hat noch acht EM-Tickets zu vergeben
Bis ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick am 7. Juni seinen EM-Kader bekannt geben muss, wollen sich noch viele ÖFB-Kicker ins Rampenlicht spielen. 15 Spieler können fix mit der EURO planen.
Ohne großen Glanz, aber mit einem Sieg ist Österreichs Fußball-Nationalmannschaft am Samstag in das EM-Jahr gestartet. Die ÖFB-Auswahl gewann das Testspiel gegen die Slowakei mit 2:0. „Wir hatten einen richtig guten Start, allein das 1:0 nach Baumgartner-Solo war das Eintrittsgeld wohl wert. Danach haben wir keine gute erste Hälfte gespielt, vor allem in eigenem Ballbesitz viele unerzwungene Fehler gemacht, wie ich es von uns nicht gewohnt bin. Die zweite Hälfte war besser, sowohl durch die Wechsel als auch durch die Herangehensweise“, analysierte Rangnick nach dem Spiel in Bratislava.
Nach dem Türkei-Test am Dienstag bleibt den ÖFB-Spielern nur noch die Partie gegen Serbien (4. Juni), um sich für den EM-Kader (23 Spieler), der bis 7. Juni nominiert werden muss, zu empfehlen. 15 Kicker haben ihr EM-Ticket, wenn sie fit bleiben und keinen großen Leistungsabfall haben, bereits in der Tasche. Somit sind nur noch acht Kaderplätze zu vergeben.
Fixstarter
Bei den Torhütern dürfte die Rangordnung bereits stehen. Alexander Schlager geht als klare Nummer eins in das Turnier, dahinter vertraut der Teamchef Patrick Pentz und Youngster Tobias Lawal. Experimente sind auch in der Defensive nicht zu erwarten. Kevin Danso und Philipp Lienhart sind in der Innenverteidigung in Abwesenheit von David Alaba, der die EURO verpassen wird, gesetzt. Zudem dürfen Phillipp Mwene, Stefan Posch und Maximilian Wöber fix mit einer EMTeilnahme rechnen.
Mit Christoph Baumgartner, Konrad Laimer, Marcel Sabitzer, Xaver Schlager und Nicolas Seiwald sind im Mittelfeld bereits die meisten EM-Kaderplätze besetzt. Im Angriff vertraut Rangnick seinem Torjäger Michael Gregoritsch, der mit seinen Toren großen Anteil an der souveränen EM-Qualifikation hatte. Wenn es der Gesundheitszustand von Marko Arnautovic zulässt, dann wird der Star von Inter Mailand im Sommer mit nach Deutschland reisen.
Gute Chancen
Eigentlich hatten Romano Schmid und Andreas Weimann nur Außenseiterchancen auf einen EM-Platz, am Samstag hat sich die Ausgangslage für das Duo aber stark verbessert. Nach Schmid-Vorlage erzielte Weimann das 2:0. Für beide Spieler gab es nach dem Spiel Extralob von Rangnick: „Romano ist in einer super Form, auch bei Werder Bremen. Er ist ein Spieler, der im Moment auch anklopft an die erste Elf mit seinem Selbstvertrauen.“Weimann bewies in seinem ersten Länderspiel seit Ende 2022, dass er „ein Knipser ist“, wie es der Teamchef formulierte. „Solche Bälle macht er, die macht er auch im Training.“
Gute Chancen, noch auf den EURO-Zug aufzuspringen, haben zudem Florian Grillitsch, der als Spielmacher vor der Abwehr Gold wert sein kann, Salzburg-Verteidiger Flavius Daniliuc und Matthias Seidl. Trotz langer Verletzungspause auf einem sehr guten Weg ist Wolfsburg-Legionär Patrick Wimmer, der nach seiner Einwechslung gegen die Slowaken aufzeigte.
Außenseiter
Beruft der Teamchef alle Fixstarter und die Spieler mit guten Chancen ein, dann bleiben genau zwei Startplätze über. Für diese können sich in den kommenden Wochen viele ÖFB-Kicker empfehlen. Eigentlich würde Rapid-Spieler Marco Grüll nach einer bisher starken Saison gute Chancen haben, aber die Vorfälle rund um das Derby gegen Austria Wien könnten ihn die EURO kosten. Gleiches gilt für Goalie Niklas Hedl und Guido Burgstaller.
Berechtigte Hoffnungen dürfen sich dagegen Alexander Prass, Maximilian Entrup und Stefan Lainer, der am Samstag bei seinem ÖFB-Comeback eine solide Vorstellung zeigte, machen. Mit starken Leistungen in der Schlussphase der Saison wollen auch Kiel-Torjäger Benedikt Pichler, Junior Adamu (Freiburg), Kevin Stöger (Bochum) oder Leopold Querfeld den österreichischen Teamchef noch ins Grübeln bringen.