Neues Team trägt noch Sernows Handschrift
Nach dem Ende seiner Trainer-Ära stellt „Mr. Volleyball“die Weichen für die Clubzukunft.
In Klagenfurt hat Ulrich Sernow im Oktober 1990 sein Österreich-Debüt als Volleyballtrainer gegeben, in Klagenfurt endete fast 34 Jahre danach seine Ära an der Seitenlinie. Nach dem 0:3 (17:25, 19:25, 21:25) am Samstag gegen die Wildcats beendet PSVBG Salzburg die Saison in der Frauen-Bundesliga auf Platz sechs.
Eine „goldene Ära“samt Meistertitel 1995 und Champions-LeagueTeilnahme mit den Männern von Paris Lodron, ein kompletter Neustart des Clubs in den 2000ern und aktuell ein Volleyballboom beim Nachwuchs, der sogar einen Aufnahmestopp notwendig machte: Sernow hat viel erlebt und viel bewirkt im Salzburger Volleyball. Als
Vereinsobmann will der 65-Jährige bis September noch für eine geordnete Übergabe sorgen. Auch die neue Mannschaft unter einem neuen Trainer wird noch seine Handschrift tragen: Einige Verlängerungen (u. a. mit Topscorerin Anastasiia Tyshchenko) sind bereits fixiert, dazu laufen bereits Gespräche mit möglichen Neuzugängen.
Jetzt aufzuhören sei auch ein Entgegenkommen an seine Frau: „Wenn ich nicht einen klaren Schlussstrich ziehe, stehe ich mit 75 Jahren auch noch in der Halle.“Nachdem sich über Jahrzehnte alles in der Familie Sernow um Volleyball drehte, beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt für Ulrich und seine Frau Susan: Sie verlegen ihren Lebensmittelpunkt nach Thüringen.
Was ihm ohne Volleyball fehlen wird? „Sehr viel! Denn ich war bis zuletzt immer noch sehr emotional dabei. Aber es gibt auch andere Dinge im Leben, die wir jetzt hoffentlich genießen können.“
Nicht vermissen wird er die oft frustrierende Sponsorensuche: „Wir haben eines der geringsten Budgets in der Liga, aber daraus machen wir sehr viel.“
Umso bemerkenswerter ist, dass die PSVBG heuer im ersten Viertelfinale gegen Meister Linz beinahe die Sensation schaffte, nach vergebenen Matchbällen aber hauchdünn unterlag. Am Samstag fixierten die Linzerinnen mit einem 3:2Sieg gegen UVC Graz den erneuten Finaleinzug. Jubeln durften mit Bojana Ubiparip und Sophia Deisl auch zwei Salzburgerinnen in Diensten der Stahlstädterinnen.