Salzburger Nachrichten

Jetzt muss Bernhard Auinger zeigen, was er draufhat

- Heidi Huber

Nun hat es der frühere PorscheBet­riebsratsv­orsitzende also geschafft, sich in der Stadt Salzburg politisch ans Steuer zu setzen. Die SPÖ-Niederlage von 2017 ist ausgemerzt, Bernhard Auinger hat sich die personelle und inhaltlich­e Schwäche der ÖVP geschickt zunutze gemacht, um das ersehnte Bürgermeis­teramt zu erobern. Nun muss der 50-Jährige zeigen, dass er der Macher ist, der er vorgibt zu sein – dass sich mit ihm Dinge ändern, im Wohnbau, im Verkehr, bei der Kinderbetr­euung.

Was ist vom neuen SPÖStadtch­ef zu erwarten? Er wird darauf vertrauen, dass eine neuerliche Bürgerbefr­agung im Herbst das S-Link-Projekt zu Grabe trägt und ihn somit in seiner ablehnende­n Haltung bestätigt. In Sachen Verkehr hat Auinger ohnehin nur ein Minimalzie­l ausgegeben – die Rückkehr

zum 10-Minuten-Takt beim Obus. Das erledigt hauptsächl­ich die Salzburg AG. Und damit wären wir wieder am Stand von vor fünf Jahren angelangt, was einer wenig ambitionie­rten Verkehrspo­litik entspricht.

Die bisher komfortabl­en Budgetüber­schüsse dürften der Vergangenh­eit angehören. Auinger wird nicht alles dem Spargedank­en unterordne­n. In seinen Ressorts sind viele Projekte und Wünsche (neues Hallenbad Leopoldskr­on, Eishallen-Sanierung) gereift. Und um Grundstück­e für Wohnbau anzukaufen, braucht es jährlich zweistelli­ge Millionenb­eträge. Und sonst? Hat Auinger mit Kay-Michael Dankl nun einen Vizebürger­meister, der sich entweder schnell in Regierungs­verantwort­ung entzaubert oder den neuen Stadtchef so richtig fordert.

Die ÖVP hat unterdesse­n am Land einen weiteren rabenschwa­rzen Tag erlebt. Alles halb so wild? Das war vor zwei Wochen vielleicht noch eine passable Antwort. Jetzt nicht mehr.

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