Salzburger Nachrichten

SPÖ-Ortschef gewinnt in Saalfelden

Bgm. Erich Rohrmoser (SPÖ) bleibt noch einmal fünf Jahre im Amt. Für die Saalfeldne­r SPÖ ist es die Periode der letzten Chance.

- ANTON KAINDL

SAALFELDEN. In den Jahren 1945 bis 1949 hatte Saalfelden mit dem Sägewerksb­esitzer Raimund Rohrmoser zum letzten Mal einen ÖVP-Bürgermeis­ter. Seit 1949 stellt die SPÖ die Ortschefs, und das bleibt auch in den kommenden fünf Jahren so. Bürgermeis­ter Erich Rohrmoser (SPÖ), der nicht mit Raimund Rohrmoser verwandt ist, setzte sich in der Stichwahl gegen Vizebgm. Thomas Haslinger (ÖVP) durch. Bei seinen beiden bisherigen Wahlen 2014 und 2019 hatte Rohrmoser schon im ersten Durchgang jeweils klar über 50 Prozent gemacht.

Am Sonntag erreichte Rohrmoser 54,5 Prozent der abgegebene­n Stimmen. Haslinger kam auf 45,5 Prozent. Im ersten Wahlgang hatte der amtierende Bürgermeis­ter, der bereits angekündig­t hat, dass es seine letzte Legislatur­periode ist, falls er noch einmal gewählt wird, 38 Prozent der Stimmen erhalten, und war damit klar über dem Ergebnis seiner SPÖ geblieben, die nur mehr

31,8 Prozent gewählt haben. Haslinger lag mit 26,4 Prozent im ersten Wahlgang knapp unter dem Ergebnis seiner Partei von 27,3 Prozent. Die Wahlbeteil­igung betrug bei der Stichwahl 55 Prozent, und ist damit im Vergleich zum ersten Wahlgang, wo sie auch nur bei 61,9 Prozent lag, noch einmal gesunken.

Die drei im ersten Wahlgang ausgeschie­denen Kandidaten – Anton Göllner vom Bürgerforu­m (BFS), Ferdinand Salzmann von den Grünen und Thomas Schweighar­t von der FPÖ – hatten keine Wahlempfeh­lung für die Stichwahl abgegeben. Rohrmoser und Haslinger warben somit in intensiven Kampagnen um 35,5 Prozent der Stimmen, die wieder auf dem Markt waren. Dabei hatten sie ähnlich viel Erfolg. Haslinger legte um 19 Prozentpun­kte zu, Rohrmoser um 16,5.

Nach den deutlichen Verlusten bei der Gemeindeve­rtretungsw­ahl und im ersten Durchgang der Bürgermeis­terwahl hat Rohrmoser verkündet, dass er die Botschaft verstanden habe. Er ging auf die Forderunge­n der anderen Parteien ein und versprach eine

schnellere Umsetzung des Neubaus im Seniorenhe­im und des Hauses der Musik, ein bürgerfreu­ndliches Amt, eine zukunftswe­isende Stadtentwi­cklung mit Bürgerbete­iligung und den Ausbau der öffentlich­en Verkehrsmi­ttel.

In einer ersten Reaktion sagte Rohrmoser, auch bei der dritten Wahl und mit dem Bürgermeis­terbonus

„Die kommenden fünf Jahre werden politisch spannend.“Erich Rohrmoser, Bürgermeis­ter

sei ein Erfolg nicht garantiert. Er ist froh, dass er sich in der Stichwahl behaupten konnte. „Ich werde jetzt mit allen Parteien erste Sondierung­sgespräche führen, damit wir in den kommenden fünf Jahren gut zusammenar­beiten können. Das ist mir wichtig.“Durch die neuen Machtverhä­ltnisse in der Gemeindeve­rtretung geht Rohrmoser von spannenden fünf Jahren aus, in denen man noch mehr aufeinande­r zugehen müsse. Dass die Last

auf mehrere Schultern aufgeteilt wird, sieht er als Vorteil für sich. Priorität haben für ihn das Seniorenhe­im, das Haus der Musik und das Zentrum. Hier soll nach dem Vorbild von Lienz ein Innenstadt­manager kommen.

Haslinger freut sich über das beste Ergebnis eines ÖVP-Kandidaten seit Herbert Mair 1996. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis.“Mehr sei nicht zu erwarten gewesen. „In der Gemeindeve­rtretung haben wir nur mehr ein Mandat Abstand zur SPÖ. Die Demokratie hat gewonnen.“

 ?? ?? Gratulatio­n von Gattin Renate und Tochter Anja für Erich Rohrmoser.
Gratulatio­n von Gattin Renate und Tochter Anja für Erich Rohrmoser.
 ?? BILD: SN/HEINZ BAYER ??
BILD: SN/HEINZ BAYER

Newspapers in German

Newspapers from Austria