Art & Antique: Ewige Lieblinge und eine neue Generation
Um Ostern hat die Kunstmesse Saison: ein Rundgang mit Alfons Walde, Kunst aus Afrika und Löwen im Mirabellgarten.
Sie habe sich schon lange vorgenommen, einmal teilzunehmen, sagt Brigitte Martini: „Und heuer hat es für mich einfach gepasst.“Zum ersten Mal bespielt die Kunsthändlerin aus dem deutschen Epfach eine Ausstellungsfläche bei der Salzburger Messe Art & Antique. Das augenfälligste Exponat, das sie in der Residenz zeigt, hat hingegen eine ziemlich lange historische Verbindung zu Salzburg. Der aufwendig gearbeitete Lackkabinettschrank aus dem späten 17. Jahrhundert stamme aus dem Besitz des Erzherzogs Ludwig Viktor von Österreich, berichtet Martini, „er stand lange Zeit im Schloss Kleßheim“.
Als Debütantin bei der Frühjahrsedition der Art & Antique hat Brigitte Martini ein Alleinstellungsmerkmal. Die meisten der 33 Galerien und Kunsthändler sind Stammgäste in der Residenz. Herbert Giese ist seit 1977 jedes Jahr vor Ort, der traditionelle Ausflug nach Salzburg zur Osterfestspielzeit sei „wie eine Mischung aus Landschulwoche und Skikurs“, scherzt der Wiener Kunstexperte von Giese & Schweiger,
der mit Gemälden aus Biedermeier, Stimmungsimpressionismus und zeitgenössischer Moderne eigene Schwerpunkte setzen will, anstatt zu sehr darauf zu hören, „was der Markt verlangt: Dann landet man bei lauter Werken von Walde und Weiler.“
Als (auch preislicher) Spitzenreiter findet sich Alfons Walde auch heuer bei mehreren Galerieständen. Aber zeitgenössische Trends spiegeln sich bei der Salzburger Messe ebenfalls. Kunsthändler Markus Strassner etwa zeigt mehrere Gemälde des deutschen Jungstars Leon Löwentraut, die er aus Privatbesitz angekauft hat. Die Schütz Art Society hat neben dem ChinaSchwerpunkt (etwa einem Gemälde von Wang Xiaosong, der bei der Biennale in Venedig heuer den chinesischen Länderpavillon kuratiert) einen Fokus auf junge Kunst aus Afrika, die auf internationalen Messen wie der Tefaf in Maastricht immer mehr Stellenwert gewinne, berichtet Galerist Josef Schütz.
Dass Giraffen, Löwen, Elefanten und andere Tiere, die auf dem afrikanischen Kontinent heimisch sind, plötzlich wie neugierige Touristen im Mirabellgarten flanieren oder im Leopoldskroner Weiher baden, hat mit der Arbeitsweise eines jungen österreichischen Künstlers zu tun: „Wochenende in Salzburg“heißt eines der Bilder von N. D. C. M. Fröhlich, in denen er Tierfotografien mit Bildern aus alten Magazinen zu Collagen zusammenfügt.
Seine Editionen (Galerie Florian Kolhammer) seien Beispiel für ein preisliches Segment, das junge Besucherinnen und Besucher ansprechen könne, sagt Alexandra GraskiHoffmann, Geschäftsführerin des Messeunternehmens MAC. Die Öffnung zu einer neuen Sammlergeneration sei ein Ziel, das auch seitens der Kunsthändler Impulse bekomme: „In vielen Familienunternehmen vollzieht sich ebenfalls ein Generationswechsel.“