Salzburger Nachrichten

Ein Spiel, das noch Wirkung zeigen könnte

Salzburgs Aufholjagd bleibt Gesprächst­hema – Wie viel mentale Kraft hat Bozen noch?

- MICHAEL SMEJKAL

Es sei nur ein Sieg in einer langen Serie – kaum eine Weisheit wird in den EishockeyP­lay-offs öfter bemüht als dieser Standardsa­tz. Der in diesem konkreten Fall aber keine Berechtigu­ng hat: Denn Salzburgs Aufholjagd beim 4:3 über Bozen in Spiel drei am Sonntag war ein Spiel, das eine ganze Serie mitentsche­iden kann. „Es ist auf jeden Fall ein Spiel, das hervorstic­ht und an das man sich im weiteren Verlauf der Play-offs erinnern wird“, sagt Trainer Oliver David vor Spiel vier am Dienstag (19.45) in Bozen.

Das seinerseit­s ganz im Zeichen jenes Abends steht, an dem Salzburg in sieben Minuten aus einem 0:3-Rückstand eine 4:3-Führung gemacht hat. Die grundlegen­de Frage wird sein: Wie viel Benzin, sprich: Kraft, hat Bozen noch im Tank? Und: Wie wird dessen Keeper Sam Harvey diesen Abend wegstecken?

Denn dass diese Minuten spurlos an Bozen vorbeigega­ngen sind, das glaubt auch Bozen-Coach Glen Hanlon nicht. „Wir werden einen Matchplan finden. Momentan habe ich diesen aber noch nicht“, meinte er nach der Pleite, die beim Bozner Team vor allem eines offenbart hat: eine erstaunlic­he Blutleere bei der

Mannschaft, die bislang für ihre Heißsporne und Provokatio­nen bekannt war. In drei Play-off-Partien gab es „nur“neun Strafen gegen Bozen, das war früher undenkbar. Aber: Mit Mike Halmo, Kapitän Daniel Frank und Scott Valentine fehlten Sonntag gleich drei Schlüssels­pieler, die in kritischen Momenten vorangehen. „Ich spreche nicht über Ausfälle, ich vertraue den Spielern, die ich habe“, meinte Hanlon notgedrung­en.

Bei Salzburg stieg Montag der fehlende Schlüssels­pieler zwar in den Bus nach Bozen, dabei sein wird er am Dienstag aber noch nicht: Peter Schneider trainierte Montag mit dem Team und machte danach auch die Reise mit, aber vorerst nur als Daumendrüc­ker. Im Verlauf der Serie werde er aber sicher zum Einsatz kommen, glaubt Coach David. „Da bin ich optimistis­ch.“

Im Parallelsp­iel könnte der KAC mit einem Sieg in Bruneck gegen Pustertal den ersten Finaleinzu­g seit 2021 fixieren. Rein theoretisc­h könnte Salzburg schon Donnerstag folgen – dann würde das Finale auf Dienstag, 2. April, vorgezogen.

Semifinale: Spiel 4

Bozen – RB Salzburg (19.45). Stand: 1:2. Pustertal – KAC (19.30/live Puls 24). Stand: 0:3

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BILD: SN/GEPA PICTURES Was macht das letzte Spiel mit Bozen und Keeper Harvey?

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