Auch ÖFB-Stars reisen zum Türkei-Hit an
Teamkapitän David Alaba und Rekordnationalspieler Marko Arnautovic sind zwar verletzt, sie sind in Wien aber als Edelfans im Stadion.
Bis zum Start der EM mit dem Spiel gegen Vizeweltmeister Frankreich am 17. Juni bestreitet Österreichs Fußball-Nationalteam noch drei Tests. Am Dienstag im Heimspiel gegen die Türkei, gegen Serbien (4. Juni in Wien) und die Schweiz (8. Juni in St. Gallen) bietet sich für einige Profis noch die Möglichkeit, Teamchef Ralf Rangnick davon zu überzeugen, dass sie zum EM-Kader gehören müssen. Österreichs Rekordnationalspieler Marko Arnautovic, der gegen die Türkei verletzt fehlt, muss das nicht tun. Der Angreifer von Inter Mailand hat seinen Platz sicher. Und der Routinier wird das ÖFB-Team gegen die Türkei live im Ernst-Happel-Stadion anfeuern.
Auch ÖFB-Teamkapitän David Alaba, der nach seinem Kreuzbandriss die EM mit großer Wahrscheinlichkeit verpassen wird, kommt zum Türkei-Hit nach Wien. Die beiden größten Stars des österreichischen Fußballs wollen mit ihrer Anwesenheit zeigen, dass die Nationalmannschaft unter Rangnick zu einer verschworenen Einheit geworden ist. Alaba und Arnautovic kommt im Vorfeld der Partie aber auch noch eine spezielle Aufgabe zu. Beide gehören zusammen mit Marcel Sabitzer und Konrad Laimer dem Mannschaftsrat an. Und der verhandelt mit ÖFB-Wirtschaftschef Bernhard Neuhold die EMPrämien.
Nach dem Spiel am vergangenen Samstag in Bratislava gegen die Slowakei vor der spärlichen Kulisse von 9912 Fans erwartet das ÖFBTeam im Happel-Stadion ein Hexenkessel. In der wahrscheinlich ausverkauften Arena im Prater werden nicht nur zahlreiche Fans der türkischen Mannschaft für Wirbel sorgen. Auch das ÖFB-Team wird sich über mangelnde Unterstützung nicht beklagen können. Österreichs Fußballfans fiebern mit der
Rangnick-Elf mit. Die EM wirft eben schon ihre Schatten voraus. Auch Bayern-Star Konrad Laimer ist mit seinen Gedanken schon beim Großereignis vom 14. Juni bis zum 14. Juli. „Das Kribbeln ist schon zu spüren. Wir reden schon oft über die EM. Es ist ja auch etwas Besonderes, eine Europameisterschaft zu spielen“, sagte der Salzburger. Ähnlich denkt Stürmer Michael Gregoritsch: „Beim Team zu sein ist ein ganz besonderes Gefühl. Auch außerhalb der Lehrgänge haben wir Spieler viel Kontakt. Wir alle sind schon heiß auf die EM. Dieses Turnier ist für einen Profifußballer eines der allergrößten Erlebnisse.“
Christoph Baumgartner, der nach seinem Länderspiel-Weltrekordtor gegen die Slowakei noch einmal einen Zusatzschub erhielt, betonte: „Wir wissen, dass wir jede Mann
schaft ärgern können. Auch im Training ist die Intensität extrem hoch. Jeder will zeigen, dass er in die Startelf gehört. Das muss auch so sein, wenn man Erfolg haben will.“Auch im Test gegen die Türkei wollen die ÖFB-Kicker diese Aggressivität zeigen. Im drittletzten Spiel vor der EM will Rangnick nichts dem Zufall überlassen. Die Türken seien ein Team, das „den Anspruch hat, ein Spiel mitzubestimmen, kreativ zu sein“. Gegner dieser Art warten mit Frankreich und den Niederlanden auch bei der EM. Das ÖFB-Team wird in der bestmöglichen Besetzung auftreten. Unklar ist allerdings ein Einsatz von Marcel Sabitzer. „Wir werden kurzfristig entscheiden, ob er spielen kann“, sagte Rangnick.