US-Star springt Prinzessin Kate bei
Eine ebenfalls krebskranke Schauspielerin kritisiert öffentlichen Druck.
LOS ANGELES, LONDON. Als die britische Prinzessin Kate (42) ihre Krebserkrankung in einer Videobotschaft öffentlich machte, verband sie das mit dem Wunsch nach Rücksichtnahme und Zeit für Privatsphäre. Dass zuvor weltweit wild über ihre Abwesenheit in der Öffentlichkeit spekuliert worden war, hat nicht nur eine Debatte über die Privatsphäre der Royals ausgelöst, sondern vor allem über den Umgang mit sozialen Medien.
In der britischen Zeitung „The Observer“schrieb Autorin Rachel Cooke: Wie grausam müsse es sein, sich von einer Operation zu erholen und dann zu hören, dass die eigene Abwesenheit verdächtig wirke. „Wie furchtbar, eine Chemotherapie durchzumachen und zu wissen, dass man – wenn man vor seine Haustür tritt – sehr wahrscheinlich fotografiert wird.“Im „Independent“bekannte ein Autor, er schäme sich nun dafür, in Verschwörungstheorien geschwelgt zu haben: „Wenn es daran etwas Gutes gibt, dann, dass es uns dazu ermutigen könnte, zwei
Mal nachzudenken, bevor wir uns das Maul zerreißen über das nächste ,große Geheimnis‘.“
Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, hatte bereits vor Kates Videobotschaft vergangene Woche gesagt, dass jeder Mensch Ruhe verdient habe, wenn er krank sei. „Es ist einfach altmodischer Dorftratsch, der sich nun innerhalb von
Sekunden auf der Welt verbreiten kann, und wir müssen uns davon abwenden“, erklärte er zur Gerüchteküche im Internet.
Die an Krebs erkrankte „Beverly Hills, 90210“-Schauspielerin Shannen Doherty kritisierte den öffentlichen Druck scharf. „Eine Person des öffentlichen Lebens zu sein bedeutet nicht, dass die Öffentlichkeit über sie verfügt. Wir alle haben das Recht, eine Krankheit oder unser Leben privat zu durchleben“, schrieb Doherty (52) am Wochenende bei Instagram. Der Ansturm aus „Verschwörungstheorien, Besitzansprüchen und schlichtweg krankhafter Neugier“habe Kate zu der Erklärung gezwungen.
Doherty hatte 2015 mitgeteilt, dass bei ihr Brustkrebs diagnostiziert worden sei. Seitdem kämpft sie gegen die Krankheit an – explizit öffentlich, um auch anderen Betroffenen Mut zu machen.
„Wir alle haben ein Recht auf Privatleben.“Shannen Doherty, Schauspielerin