SPÖ-Chef nach Wahlsieg auch intern gestärkt
„Wenn die Salzburger ÖVP so weitermacht, erlebt sie bei der nächsten Landtagswahl garantiert ein blaues Wunder.“
SALZBURG. Das Ergebnis in Neumarkt am Wallersee fiel am Sonntag eindeutiger aus als erwartet. SPÖ-Chef David Egger ist mit 57,2 Prozent zum Bürgermeister gewählt worden und hat damit den amtierenden ÖVP-Mann Adi Rieger entthront. Die SPÖ fuhr landesweit Erfolge ein. 23 der 119 Gemeinden haben einen roten Bürgermeister oder eine rote Bürgermeisterin, vor allem in einwohnerstarken Städten und Gemeinden. Vor der Wahl waren es 17. Eine Debatte um den Landesparteivorsitz, wie sie nach der Landtagswahl im April
2023 geführt wurde, scheint vorerst nicht aufzukochen. Eggers Kritiker innerhalb der SPÖ sind verstummt.
So etwa AK-Präsident Peter Eder, der in der Vergangenheit signalisiert hat, den Parteivorsitz übernehmen zu wollen, wenn die Partei das wünsche. Eder war selbst Bürgermeister in Bürmoos. Ob er gleichzeitig den Landeschef geben würde, wollte er auf Anfrage nicht beantworten: „Wer in der Kommune so erfolgreich ist, dem kann man nicht einen Tag nach der Wahl ausrichten, was er zu tun hat. Egger ist Parteichef und er wird das entscheiden. Ich bin neugierig, wie er das schaffen will. Ich glaube schon, dass vieles möglich ist.“Also keine Forderung nach einem Führungswechsel? Peter Eder versichert: „Von mir sicher nicht.“
Auch Bernhard Auinger, Wahlsieger in der Stadt Salzburg, sieht keinen Konflikt in der Doppelfunktion Eggers: „Ich bin Vizebürgermeister, bald Bürgermeister und auch Stadtparteichef. Es sind nicht wenige Stunden, die man investiert. Die Frage ist, wie viel man bereit ist zu opfern – an Freizeit und Privatleben.“
Ob Egger sich selbst fest im Sattel wähnt? „Ich sehe keinen Grund für eine Personaldebatte“, sagt der Landesparteichef und künftige Neumarkter Bürgermeister. Den amtierenden Ortschef auszuhebeln sei nicht selbstverständlich, betont Egger. „FPÖ
„Ich bin neugierig, wie er das schaffen will.“Peter Eder, AK-Präsident
Parteichefin Marlene Svazek ist in Großgmain daran gescheitert.“Sein direkter Draht ins Land sei jedenfalls ein Vorteil für die Gemeinde. „Noch einen Job würde ich nicht annehmen, mein Pensum ist nun erreicht.“Und was bedeutet das für das Landesteam? „Wir sind keine Liste ,David Egger‘. Ich habe ein tolles Team, das Geschäftliche übernimmt der Geschäftsführer.“
Dieser ist mit Gerald Forcher genauso überzeugt, dass Egger Parteichef bleibt: „Es gibt keine internen Diskussionen. Wir haben im Vorfeld das Für und Wider abgewogen. Als Bürgermeister hat man das Ohrwasch’l bei den Menschen, das kann er direkt in den Landtag tragen.“