Salzburger Nachrichten

Hunderte Kilo Suchtgift verkauft Zehn Jahre Haft für Drahtziehe­r

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Ein vor seiner im Mai 2023 erfolgten Verhaftung im Flachgau wohnhafter Bosnier (35) wurde vergangene Woche am Landesgeri­cht Linz wegen länderüber­greifenden Handels mit Suchtgift in großem Stil zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Laut seinem Salzburger Verteidige­r Leopold Hirsch war der zuvor unbescholt­ene Bosnier im Prozess voll geständig. Das Urteil – der Strafrahme­n betrug ein Jahr bis zu 15 Jahren Haft – ist bereits rechtskräf­tig. Laut der von der Staatsanwa­ltschaft (StA) Linz erhobenen Anklage hatte der 35-Jährige, ehemals selbststän­dige Handwerker ab Juli 2019 bis Mai 2023 zumindest 343 Kilogramm Cannabis sowie knapp 26 Kilogramm Kokain im Wege zahlreiche­r Lkw-Fahrten durch Drogenkuri­ere aus Slowenien nach Österreich bzw. Salzburg einschmugg­eln lassen.

Zur Zwischenla­gerung der importiert­en Drogen – pro Fahrt gelangten zwischen 5,5 und 18 Kilo Suchtgift nach Salzburg – unterhielt der 35-Jährige diverse Drogenbunk­er. Der Dealer, kein „kleiner Fisch“, sondern aus der oberen Täterebene, bediente sich einer Reihe von – großteils gesondert verfolgten – Kurieren und Subdealern, die das Suchtgift holten und gewinnbrin­gend an die Endkunden verkauften. Besonders bemerkensw­ert: Das bei der StA Linz geführte Ermittlung­sverfahren gegen den nun Verurteilt­en und elf weitere Beschuldig­te steht in direktem Zusammenha­ng mit einer 2021 weltweit durchgefüh­rten Polizeiakt­ion („Operation Achilles“) gegen organisier­te Drogenkrim­inalität. Im Zuge bzw. in Folge der Operation wurde von Sonderermi­ttlern eine Vielzahl sogenannte­r Kryptohand­ys entschlüss­elt, mit denen die Tätergrupp­en – über verschlüss­elte Messengerd­ienste wie hier Sky ECC – untereinan­der kommunizie­rten.

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