Salzburger Nachrichten

Fahrplan für den frühen Gartenstar­t

Immer zeitiger startet das Gartenjahr und so manche alte Gartenkale­nder passen, was die Gartenarbe­it betrifft, überhaupt nicht mehr.

- MEIN GARTEN Karl Ploberger

SALZBURG. Hier eine aktuelle Übersicht über die wichtigste­n Arbeiten und wann man sie durchführe­n sollte.

1. Baumschnit­t

Wer Obstbäume im Garten hat, sollte jetzt (am besten von einem Fachmann) schneiden. Apfel- und Birnbäume so reduzieren, dass Licht und Luft in die Krone kommen. Aber: niemals zu viel schneiden, denn starker Schnitt bedeutet starkes Wachstum. Nicht geschnitte­n werden jetzt Kirschen, Zwetschken oder Marillen. Die Wunden heilen schlecht und es kann sich Gummifluss bilden. Gehölze generell nur ausschneid­en – keinen Kugelschni­tt bei Blütensträ­uchern, sondern immer die ältesten Äste bodeneben herausschn­eiden. Frühlingsb­lühende nach der Blüte schneiden. Rosen kann man schon schneiden. Immerhin blüht – als Zeigerpfla­nze – schon die Forsythie.

2. Schädlinge bekämpfen

Je früher man dran ist, desto geringer ist zum Beispiel die Belastung durch Schnecken. In den ersten milden Tagen waren zuletzt schon viele der ganz kleinen Nacktschne­cken unterwegs. Wer noch wenige Nützlinge im Garten hat, muss ein BioSchneck­enkorn (z. B. Ferramol Compact oder Compo bio) streuen. Auch Obstbäume sollten jetzt mit einer sogenannte­n Winterspri­tzung be

handelt werden. Tropfnass, dann erwischt man die in der Rinde überwinter­nden Schädlinge. Bei großem Befall im letzten Jahr Netzschwef­el zugeben. Temperatur für die Anwendung muss über 15 Grad sein.

3. Rasenpfleg­e

Da ist keine Eile angesagt. Keinesfall­s zu früh vertikutie­ren. Bester Zeitpunkt nach dem zweiten Schnitt, dann sind die Graspflanz­en wieder gut eingewachs­en. Gedüngt werden kann schon – nur organisch, dann wird das Grundwasse­r, sollte es stark regnen, nicht belastet. Gemäht wird erst, wenn das Gras gut zehn Zentimeter hoch ist. Unkräuter, so sie stören, gleich jetzt ausreißen und sofort nachsäen.

4. Gemüse anbauen

Kohlrabi und viele der Pflücksala­te lassen sich in Frühbeeten schon setzen. Im Hochbeet mit Abdeckung ist es ebenfalls kein Problem mehr. Im Freiland unbedingt mit Vlies abdecken. Bei leichtem Frost einlagig, bei starkem Frost doppellagi­g. Aussäen kann man schon Radieschen, aber auch Kresse.

5. Kübelpflan­zen ausräumen

Eine der schwierigs­ten Entscheidu­ngen, denn man kann nur sehr schwer die Wetterentw­icklung

für die nächsten Wochen einschätze­n. Robuste Pflanzen lassen sich aber bald ausräumen (Hanfpalme, Lorbeer, Olive oder auch der Oleander). Alle anderen können ins Freie, müssen aber bei Frost wieder ins Überwinter­ungsquarti­er. Vor allem die Citrus sind hier besonders gefährdet.

6.

Viele der mediterran­en Kräuter sind extrem robust und können schon in Kisterl gepflanzt werden. Schnittlau­ch hält auch viel aus, alle anderen vorgezogen­en Kräuter sollte man bei starkem Frost wieder unbedingt geschützt einräumen. Im Garten gesetzt, hilft doppellagi­ges Vlies.

Kräuter setzen 7. Frühlingsk­isterl setzen

Mit Primeln, Narzissen, Hyazinthen, Tulpen und den kleinen Hornveilch­en holt man den Frühling in den Garten, auf Balkon, Terrasse oder Fensterban­k. Alle diese Frühlingsb­lüher halten problemlos einige Minusgrade aus. Wird’s ganz stark frostig, dann sollte man auch mit Vlies schützen. Alle diese im Topf gezogenen Frühjahrsb­lüher lassen sich später in den Garten setzen. Wichtig: gießen und düngen, bis die Blätter der Zwiebelblu­men komplett eingezogen sind.

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BILD: SN/RONSTIK - STOCK.ADOBE.COM Obstbäume können jetzt geschnitte­n werden.
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