Ein „Teufelskomet“kommt näher
Der Sternenhimmel im April bringt Kometen und eine verdunkelte Sonne.
Der April beginnt mit einer totalen Sonnenfinsternis und ein Komet kommt der Erde ziemlich nahe – nur wird man in Mitteleuropa davon nicht viel mitbekommen. Die Sonnenfinsternis am 8. April ist nur in den USA zu sehen. Die Totalitätszone verläuft quer über den nordamerikanischen Kontinent.
Zudem rast derzeit ein sogenannter Teufelskomet durch das innere Sonnensystem, der als solcher bezeichnet wird, da sein Schweif auf einigen Fotos Hörnern ähnelt. Kometen sind quasi Überbleibsel aus der Anfangszeit unseres Sonnensystems, welche sich weit entfernt von der Sonne bilden. Sie bestehen vor allem aus gefrorenem Material, vermischt mit Staub und Gestein, weshalb Astronomen oft auch den Vergleich zu einem „schmutzigen Schneeball“heranziehen. Bei der Annäherung an die Sonne verdampft ein Teil des Gases und bildet den berühmten Kometenschweif. Bei 12P/Pons-Brooks – der eigentliche Name des „Teufelskometen“ – handelt es sich um ein Objekt, welches eine Umlaufszeit von 71 Jahren hat. Anfang April ist wahrscheinlich die beste Möglichkeit, den Kometen zu entdecken: Er wird dann wahrscheinlich so hell werden wie die schwächeren Sterne im Kleinen Wagen. Da bei einem Kometen die Helligkeit aber auf eine größere Fläche verteilt ist, kann eine direkte Beobachtung dennoch schwierig sein: Mit freiem Auge wird er wahrscheinlich wie ein verwaschenes kleines Wölkchen aussehen. Mit Teleskop oder Binokular kann man ihn deutlicher erkennen – und auf Aufnahmen offenbart er dann seine wahre Größe sowie Gestalt.
Im April macht sich die längere Dämmerung zusammen mit der Zeitumstellung bereits deutlich bemerkbar: Dunkel genug für astronomische Beobachtungen ist es erst nach 21 Uhr. Der Sonnenaufgang findet zur Monatsmitte um 6.18 Uhr statt, den höchsten Punkt durchläuft sie um 13.07 Uhr und um 19.58 Uhr ist erst Sonnenuntergang. Zu Monatsanfang ist der Mond wiederum abnehmend; am
8. April ist Neumond (eine Sonnenfinsternis kann immer nur zu Neumond stattfinden, sobald der Mond am Tageshimmel genau vor der Sonne steht). Danach nimmt der Mond wieder zu, erreicht am 15. April das erste Viertel und am 24. April ist dann wiederum Vollmond.
Für Liebhaber von Planeten gibt es im April eher wenig zu sehen: Merkur und Venus stehen zu nahe an der Sonne und sind in Europa nicht sichtbar. Jupiter geht immer früher in der Abenddämmerung unter; Saturn und Mars kehren vor Sonnenaufgang an den Himmel zurück, sind aber noch keine besonders einfach zu sehenden Objekte.
Anfang April kann der Komet entdeckt werden