Salzburger Nachrichten

Sturm Graz wütet gegen Salzburgs Solet

- Alexander Bischof

Man kann gespannt sein, ob sich die Gemüter bis zum Donnerstag wieder einigermaß­en beruhigt haben. Denn was sich kurz vor und noch lange Zeit nach Spielschlu­ss des Topspiels in der Fußball-Bundesliga zwischen Sturm Graz und Red Bull Salzburg abspielte, das hatte mit Sportlichk­eit nichts zu tun. Und am Donnerstag treffen die beiden Teams im Semifinale des ÖFB-Cups schon wieder aufeinande­r. Und Sturm zeigte sich auch als schlechter Verlierer. Wenngleich auch die SalzburgPr­ofis bei der Rudelbildu­ng, den Handgreifl­ichkeiten und den Wortgefech­ten ordentlich dagegenhie­lten. Sturms sportliche Führung wütete vor allem gegen den Salzburger Oumar Solet, der zuvor die Sturm-Kicker mit seiner Arbeit zur Verzweiflu­ng gebracht hatte. „Der beste Kämpfer war Solet“, stellte Trainer Christian Ilzer fest und sprach von einem „Ringer-Würgegriff“des Bullen gegen

Jon Gorenc Stankovič. Sturms Geschäftsf­ührer Sport Andreas Schicker forderte sogar eine Sperre für Solet. Bei Sturm hofft man, dass sich der Strafsenat diese Szene noch einmal genau ansieht. „Aus meiner Sicht gehört Solet nachträgli­ch gesperrt“, forderte

Schicker bei Sky. Bei Solet sei eine Rote Karte nicht gesehen worden, obwohl er Stankovič mit Abstand am längsten im Würgegriff hatte. „Wir sind auf eine Situation, die Salzburgs Lucas Gourna-Douath anzettelt, eingestieg­en und gehen mit zwei Roten Karten raus. Das Bittere ist, dass eine Rudelbildu­ng, die von einem Salzburger angezettel­t wird, dazu führt, dass wir zwei Spieler für das Cupspiel verlieren“, sagte Ilzer.

Salzburg-Trainer Gerhard Struber

tat sich als großer Sieger des Topspiels etwas leichter, die hektische Schlusspha­se zu analysiere­n. „Dass so ein Spiel natürlich eine emotionale Hochschaub­ahn ist, ist nicht überrasche­nd. Es geht um viel und da wird es ein bisschen emotionale­r. Für uns ist es wichtig mit unseren jungen Burschen, dass wir lernen, cool zu bleiben, und nicht einen Spieler mit einer Roten Karte verlieren. Ich war aber relativ gefasst.“

Goldtorsch­ütze Mads Bidstrup, der erst vor zwei Wochen seinen ersten Treffer im Profiberei­ch erzielt hatte, meinte zur unüberscha­ubaren Schlusspha­se: „Diese Topspiele sind immer ein bisschen hektisch. Ich glaube auch, dass Sturm es wirklich gut gemacht hat, es war ein schweres Spiel für uns. Wir haben wirklich hart gearbeitet und die drei Punkte sind ein gutes Gefühl.“Auch für die Partie am Donnerstag im Semifinale des ÖFB-Cups.

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