Sturm Graz wütet gegen Salzburgs Solet
Man kann gespannt sein, ob sich die Gemüter bis zum Donnerstag wieder einigermaßen beruhigt haben. Denn was sich kurz vor und noch lange Zeit nach Spielschluss des Topspiels in der Fußball-Bundesliga zwischen Sturm Graz und Red Bull Salzburg abspielte, das hatte mit Sportlichkeit nichts zu tun. Und am Donnerstag treffen die beiden Teams im Semifinale des ÖFB-Cups schon wieder aufeinander. Und Sturm zeigte sich auch als schlechter Verlierer. Wenngleich auch die SalzburgProfis bei der Rudelbildung, den Handgreiflichkeiten und den Wortgefechten ordentlich dagegenhielten. Sturms sportliche Führung wütete vor allem gegen den Salzburger Oumar Solet, der zuvor die Sturm-Kicker mit seiner Arbeit zur Verzweiflung gebracht hatte. „Der beste Kämpfer war Solet“, stellte Trainer Christian Ilzer fest und sprach von einem „Ringer-Würgegriff“des Bullen gegen
Jon Gorenc Stankovič. Sturms Geschäftsführer Sport Andreas Schicker forderte sogar eine Sperre für Solet. Bei Sturm hofft man, dass sich der Strafsenat diese Szene noch einmal genau ansieht. „Aus meiner Sicht gehört Solet nachträglich gesperrt“, forderte
Schicker bei Sky. Bei Solet sei eine Rote Karte nicht gesehen worden, obwohl er Stankovič mit Abstand am längsten im Würgegriff hatte. „Wir sind auf eine Situation, die Salzburgs Lucas Gourna-Douath anzettelt, eingestiegen und gehen mit zwei Roten Karten raus. Das Bittere ist, dass eine Rudelbildung, die von einem Salzburger angezettelt wird, dazu führt, dass wir zwei Spieler für das Cupspiel verlieren“, sagte Ilzer.
Salzburg-Trainer Gerhard Struber
tat sich als großer Sieger des Topspiels etwas leichter, die hektische Schlussphase zu analysieren. „Dass so ein Spiel natürlich eine emotionale Hochschaubahn ist, ist nicht überraschend. Es geht um viel und da wird es ein bisschen emotionaler. Für uns ist es wichtig mit unseren jungen Burschen, dass wir lernen, cool zu bleiben, und nicht einen Spieler mit einer Roten Karte verlieren. Ich war aber relativ gefasst.“
Goldtorschütze Mads Bidstrup, der erst vor zwei Wochen seinen ersten Treffer im Profibereich erzielt hatte, meinte zur unüberschaubaren Schlussphase: „Diese Topspiele sind immer ein bisschen hektisch. Ich glaube auch, dass Sturm es wirklich gut gemacht hat, es war ein schweres Spiel für uns. Wir haben wirklich hart gearbeitet und die drei Punkte sind ein gutes Gefühl.“Auch für die Partie am Donnerstag im Semifinale des ÖFB-Cups.