Bullen zeigten sich meisterlich
Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg spielt in der Meistergruppe weiterhin bärenstark und ist auf dem Weg zum elften Meistertitel in Folge wohl nicht mehr zu stoppen.
Red Bull Salzburg konnte den nächsten Angriff des Dauerrivalen Sturm Graz erfolgreich abwehren und ist auf dem besten Weg, erneut den Meistertitel in der heimischen Bundesliga zu holen. Vor den letzten acht Runden haben die Bullen nach dem 1:0-Erfolg in Graz nun fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger aus der Steiermark.
Von einer Vorentscheidung will Salzburg-Trainer Gerhard Struber aber noch nichts wissen. „Die Punkte gegen einen unmittelbaren Gegner sind viel wert. Es ist aber gefährlich, sich mit einem Vorsprung in Sicherheit zu wiegen. Wir denken daher in Chancen, wollen den Vorsprung ausbauen und jedes Spiel sauber und konzentriert abarbeiten“, betonte der 47-jährige Kuchler nach dem Erfolg im Spitzenspiel.
Zeigen die Salzburger in den kommenden Wochen aber ähnlich souveräne Vorstellungen wie am Ostersonntag in Graz, dann werden sie nicht mehr zu stoppen sein. Obwohl die Steirer im ersten Durchgang optisch etwas überlegen waren, hatte die Struber-Elf die klar besseren Chancen. Und nach der Pause schlugen die Salzburger dann auch zu: Mads Bidstrup erzielte per sehenswerten Volleyschuss den entscheidenden Treffer.
Das Prunkstück des Serienmeisters ist aber nicht, wie in den vergangenen Jahren, die Offensive, sondern die Defensive. Die von den überragenden Innenverteidigern Oumar Solet und Strahinja Pavlović dirigierte Viererkette hatte die Sturm-Offensive immer im Griff und ließ keine einzige Torchance zu. Gefährlich war nur ein Weitschuss des Ex-Bullen Jusuf Gazibegović, der an der Stange landete. Lohn waren nicht nur die drei Punkte , sondern auch das 14. Saisonspiel in der Liga ohne Gegentor. Zudem ist der Ligakrösus seit 27 Auswärtsspielen in Serie ungeschlagen.
Unter Struber spielen die Salzburger zwar keinen spektakulären Fußball mehr, aber sie sind effizient und konstant. Nach einer durchwachsenen Herbstsaison stabilisierte Struber seine Mannschaft im Winter und musste im Frühjahr noch keine Niederlage hinnehmen. Auf die Unentschieden gegen Sturm (1:1) und Blau-Weiß Linz (1:1) ließen Goalie Alexander Schlager und Co. fünf Meisterschaftssiege in Serie folgen. Am Erfolgslauf hat auch der Salzburger Trainer einen großen Anteil. Die Kritik, die nach schwachen Partien im Herbst immer lauter wurde, hat deutlich abgenommen.
Zeit zum Verschnaufen bleibt aber keine. Bereits am Donnerstag stehen sich die heimischen Topteams im ÖFB-Cup-Halbfinale in Salzburg gegenüber. Auch Salzburgs Sportdirektor Bernhard Seonbuchner war zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, richtet den Blick aber schon wieder nach vorn: „Wir wussten, der Gegner ist hochmotiviert. Wir haben die Performance geliefert, die es gebraucht hat. Es gibt jetzt nicht viel Zeit zu pausieren. Wir haben das Duell gleich wieder in einem anderen Bewerb.“Mit einem Sieg wäre der nächste Schritt Richtung Double gemacht.