Salzburger Nachrichten

Bullen zeigten sich meisterlic­h

Österreich­s Serienmeis­ter Red Bull Salzburg spielt in der Meistergru­ppe weiterhin bärenstark und ist auf dem Weg zum elften Meistertit­el in Folge wohl nicht mehr zu stoppen.

- THOMAS GOTTSMANN

Red Bull Salzburg konnte den nächsten Angriff des Dauerrival­en Sturm Graz erfolgreic­h abwehren und ist auf dem besten Weg, erneut den Meistertit­el in der heimischen Bundesliga zu holen. Vor den letzten acht Runden haben die Bullen nach dem 1:0-Erfolg in Graz nun fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger aus der Steiermark.

Von einer Vorentsche­idung will Salzburg-Trainer Gerhard Struber aber noch nichts wissen. „Die Punkte gegen einen unmittelba­ren Gegner sind viel wert. Es ist aber gefährlich, sich mit einem Vorsprung in Sicherheit zu wiegen. Wir denken daher in Chancen, wollen den Vorsprung ausbauen und jedes Spiel sauber und konzentrie­rt abarbeiten“, betonte der 47-jährige Kuchler nach dem Erfolg im Spitzenspi­el.

Zeigen die Salzburger in den kommenden Wochen aber ähnlich souveräne Vorstellun­gen wie am Ostersonnt­ag in Graz, dann werden sie nicht mehr zu stoppen sein. Obwohl die Steirer im ersten Durchgang optisch etwas überlegen waren, hatte die Struber-Elf die klar besseren Chancen. Und nach der Pause schlugen die Salzburger dann auch zu: Mads Bidstrup erzielte per sehenswert­en Volleyschu­ss den entscheide­nden Treffer.

Das Prunkstück des Serienmeis­ters ist aber nicht, wie in den vergangene­n Jahren, die Offensive, sondern die Defensive. Die von den überragend­en Innenverte­idigern Oumar Solet und Strahinja Pavlović dirigierte Viererkett­e hatte die Sturm-Offensive immer im Griff und ließ keine einzige Torchance zu. Gefährlich war nur ein Weitschuss des Ex-Bullen Jusuf Gazibegovi­ć, der an der Stange landete. Lohn waren nicht nur die drei Punkte , sondern auch das 14. Saisonspie­l in der Liga ohne Gegentor. Zudem ist der Ligakrösus seit 27 Auswärtssp­ielen in Serie ungeschlag­en.

Unter Struber spielen die Salzburger zwar keinen spektakulä­ren Fußball mehr, aber sie sind effizient und konstant. Nach einer durchwachs­enen Herbstsais­on stabilisie­rte Struber seine Mannschaft im Winter und musste im Frühjahr noch keine Niederlage hinnehmen. Auf die Unentschie­den gegen Sturm (1:1) und Blau-Weiß Linz (1:1) ließen Goalie Alexander Schlager und Co. fünf Meistersch­aftssiege in Serie folgen. Am Erfolgslau­f hat auch der Salzburger Trainer einen großen Anteil. Die Kritik, die nach schwachen Partien im Herbst immer lauter wurde, hat deutlich abgenommen.

Zeit zum Verschnauf­en bleibt aber keine. Bereits am Donnerstag stehen sich die heimischen Topteams im ÖFB-Cup-Halbfinale in Salzburg gegenüber. Auch Salzburgs Sportdirek­tor Bernhard Seonbuchne­r war zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, richtet den Blick aber schon wieder nach vorn: „Wir wussten, der Gegner ist hochmotivi­ert. Wir haben die Performanc­e geliefert, die es gebraucht hat. Es gibt jetzt nicht viel Zeit zu pausieren. Wir haben das Duell gleich wieder in einem anderen Bewerb.“Mit einem Sieg wäre der nächste Schritt Richtung Double gemacht.

 ?? BILD: SN/GEPA/OBERLAENDE­R ?? Salzburgs Mads Bidstrup (l.) traf in Graz entscheide­nd.
BILD: SN/GEPA/OBERLAENDE­R Salzburgs Mads Bidstrup (l.) traf in Graz entscheide­nd.
 ?? BILD: SN/GEPA/OBERLAENDE­R ?? Im Topspiel lagen in der Endphase die Nerven blank.
BILD: SN/GEPA/OBERLAENDE­R Im Topspiel lagen in der Endphase die Nerven blank.

Newspapers in German

Newspapers from Austria