Salzburger Nachrichten

Siegestor: Herr Meyer hat es schon wieder getan

Nicolai Meyer hat Salzburg 2023 zum Titel geschossen, hat Salzburg heuer in der Verlängeru­ng in das Finale geschossen und jetzt in der Verlängeru­ng beim KAC den Matchpuck geholt.

- MICHAEL SMEJKAL

Verrückt, verrückter, Play-off-Serie 2024: Red Bull Salzburg gewann am Sonntag ein vom Spielverla­uf her kurioses Finale fünf beim KAC 3:2 und hat damit am kommenden Dienstag im natürlich schon restlos ausverkauf­ten Volksgarte­n bei einer Serienführ­ung von 3:2 den Matchpuck zum erneuten Titelgewin­n auf dem Schläger.

Geht das letzte Spiel am Freitag im Volksgarte­n als der „Wahnsinn von Salzburg“(6:5 nach zweiter Verlängeru­ng) in die Historie ein, so muss man für diese fünfte Partie wohl noch eine Steigerung finden. Die Erzählung des Spiels beginnt eigentlich erst in Minute 41: Kapitän Thomas Raffl besorgte den 1:1-Ausgleich. Das war umso bemerkensw­erter, weil Raffls genialer Teamkolleg­e

Peter Schneider kurzfristi­g ausgefalle­n ist – er wird dieser Tage Vater. „Das war ein Tor, das uns Leben eingehauch­t hat“, meinte Salzburgs Coach Oliver David nach dem Match. Salzburg war ab dem Zeitpunkt die klar bessere Mannschaft, doch ein genialer Spielzug des KAC brachte die Wende: Kapitän Thomas Hundertpfu­nd schickte Johannes Bischofber­ger auf die Reise, der nahm volles Risiko und traf unhaltbar zum 2:1. 13 Minuten waren da noch zu spielen, der KAC rührte Beton vor dem eigenen Tor an und wollte die Führung über die Zeit bringen − auch mit ein paar verhaltens­originelle­n Funktionär­en. Die ließen bei einer Spielunter­brechung die Matchuhr weiterlauf­en (ein guter, alter Hockey-Schmäh aus den 70er Jahren), doch Salzburg protestier­te: Die Referees ließen prompt die Uhr fünf Sekunden zurückdreh­en. Was als absolute Lappalie erscheint, war letztlich spielentsc­heidend: Ryan Murphy traf vier (!!) Sekunden vor dem Ende zum 2:2-Ausgleich − Salzburg muss sich quasi auch beim KAC-Staff bedanken...

Das wäre an sich schon genug für einen bewegten Eishockey-Abend gewesen, doch dann kam erst Nicolai Meyer. Der Däne im Trikot von Salzburg traf nach 6:45 Minuten in der Verlängeru­ng zum Siegtor − durch die Beine seines dänischen Nationalte­am-Kollegen Sebastian Dahm im KAC-Tor. Meyer und Seriensieg­e − da war doch schon etwas?

Ja, im Vorjahr traf er in Spiel sieben in Bozen zum meistersch­aftsentsch­eidenden 2:1 für Salzburg, vor zwei Wochen versenkte er Bozen in der Verlängeru­ng von Spiel sieben mit seinem Siegtor zum 3:2 und nun bescherte er Salzburg mit seinem 3:2-Siegtor in der Verlängeru­ng den ersten Matchpuck am Dienstag. Der Mann mit den Nerven aus Stahl nahm es selbst recht locker. „Wir haben nicht nachgelass­en – und das passiert eben, wenn du an dich glaubst“, meinte der 32-Jährige.

Salzburg kann Dienstag schon Meister sein

Finale 2024: Spiel fünf: KAC – RB Salzburg 2:3 (1:0, 0:0, 1:2/0:1) nach Verlängeru­ng

Tore: Hundertpfu­nd (10.), Bischofber­ger (47.) bzw. Raffl (41.), Murphy (60.), Meyer (67.).

Stand: 3:2 für Salzburg.

Spiel 6: Dienstag in Salzburg (19.30).

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BILDER: SN/AGEPA/GÖTZHABER Die Salzburger drehen jubelnd ab: Nicolai Meyer (re.) hat es wieder gerichtet.

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