MotoGP: Maverick Viñales schreibt Geschichte
Der Aprilia-Pilot dominierte in den USA das Geschehen. KTM-Wunderkind Pedro Acosta fuhr erneut auf das Podest.
Der große Triumphator des Gastspiels der MotoGP in Austin heißt Maverick Viñales. Der 29-jährige Spanier dominierte das Geschehen auf der anspruchsvollen Strecke in Texas nach Belieben. Nach der Pole Position sicherte sich der Aprilia-Pilot auch die Siege im Sprint am Samstag und Hauptrennen am Sonntag. Obwohl Viñales in einem hochklassigen Rennen einen katastrophalen Start erwischte und in der ersten Runde zwischenzeitlich auf den elften Rang zurückfiel, holte der Spanier mit knapp zwei Sekunden Vorsprung seinen zehnten Grand-PrixSieg in der Königsklasse der Motorräder. „Ich bin überglücklich. Es fühlt sich an, wie im Traum“, erklärte Viñales, der mit seinem Sieg Geschichte schrieb. Der Moto3-Weltmeister
von 2013 ist der erste Pilot, der in der MotoGP für drei verschiedene Hersteller (Suzuki, Yamaha, Aprilia) gewinnen konnte.
Fast genauso beeindruckend wie die Machtdemonstration von Viñales war in Austin die Leistung von Pedro Acosta. Der für das KTMSchwesterteam GasGas fahrende Rookie legte die nächste Talentprobe ab und war erneut bester Pilot auf einer KTM-Maschine. Nach dem vierten Rang im Sprint war der 19-jährige Spanier noch verärgert, im Hauptrennen sammelte das Wunderkind aber seine ersten Führungsrunden in der MotoGP und kam letztendlich als starker Zweiter ins Ziel. „Es war ein unglaubliches Rennen. Ich habe die Manöver sehr genossen und hatte nichts zu verlieren“, erklärte Acosta, der sich einige hart umkämpfte Zweikämpfe mit Marc Márquez lieferte.
Der Superstar der Szene wollte auf seiner Paradestrecke nach dem zweiten Rang im Sprint noch mehr und am Sonntag seinen ersten vollen Erfolg seit mehr als 900 Tagen feiern. Doch der achtmalige Weltmeister
riskierte mit seiner Ducati wieder einmal zu viel und schied in Führung liegend nach einem Sturz aus.
So erbte Enea Bastianini den letzten Platz am Podest. Der 26-jährige
Italiener setzte sich im Ducati-Dreikampf gegen Jorge Martín und Doppelweltmeister Francesco Bagnaia durch. „Ich habe viel gelitten und kann nach diesem Rennen wirklich glücklich sein“, meinte Bastianini.
In der WM-Wertung führt Vizeweltmeister Martín, der im Sprint am Samstag Dritter wurde, nun 21 Punkte vor Bastianini und 24 Zähler vor Viñales. Noch vor Titelverteidiger Bagnaia ist in der WM-Wertung Acosta klassiert. Das Wunderkind ist als Viertplatzierter damit derzeit auch bester KTM-Pilot. Dass er die erfahrenen Brad Binder (9.) und Jack Miller (13.) im KTM-Werksteam in den Rennen von Austin abermals hinter sich lassen konnte, interessiert das Supertalent aber nicht wirklich. „Darüber denke ich nicht nach. Vielmehr beschäftigt es mich, dass ich noch drei Motorräder vor mir habe“, meinte Acosta.