28 Mal ging der letzte Wunsch in Erfüllung
Das Herzenswunsch-Hospizmobil ist seit dreieinhalb Jahren im Einsatz. Heuer will das Rote Kreuz 20 Fahrten für Schwerstkranke durchführen.
Seit Oktober 2020 betreibt das Salzburger Rote Kreuz in Kooperation mit dem Bayerischen Roten Kreuz das Herzenswunsch-Hospizmobil. Damit sollen letzte Wünsche von sterbenskranken Menschen in Erfüllung gehen. Etwa noch einmal an den Gardasee, nach Hamburg, Heiligenblut oder an den Millstätter See zu fahren – zu Bekannten, Verwandten oder an vertraute Lieblingsorte.
Die erste Reise ging 2020 nach Berlin, damals noch mit bayerischen Kollegen. Seither hat das Salzburger Rotkreuzteam alle Fahrten absolviert. Rund 20 Ehrenamtliche sind mit dabei. Die bayerischen Kollegen übernehmen vor der Fahrt die Abklärung, um welchen Herzenswunsch es sich handelt und welche pflegerischen oder medizinischen Bedürfnisse benötigt werden. Wenn das geklärt ist, übernimmt Salzburg die Personalbesetzung. Viele Fahrten erfolgen wochentags, daher sei die Besetzung berufsbedingt nicht immer einfach, sagt RK-Sprecherin Roberta Thanner. Daher bemühe man sich, noch mehr Kolleginnen und Kollegen für dieses Projekt zu gewinnen.
Der umgebaute Rettungswagen ist jedenfalls sehr gefragt. 2021 gab es fünf Fahren, unter anderem nach Hellbrunn, an den Wolfgangsee, nach Jesolo, Richtung
Großglockner und nach Gut Aich in St. Gilgen. 2022 waren es sechs Fahrten, nach Slowenien, Mittersill, Hamburg und in die Umgebung der Stadt Salzburg. 2023 waren es bereits zwölf Fahrten, darunter ins Großarltal und etliche im Großraum Salzburg.
Heuer wurde das Hospizmobil bereits vier Mal angefordert, für Fahrten im Großraum Salzburg. „Wir möchten heuer – je nach Anfragen – rund 20 Fahrten abwickeln“, sagt Thanner.
Das Projekt sei ausschließlich spendenfinanziert. Die Fahrten würden von Ehrenamtlichen abgewickelt. Das bedeute auch, dass aufgrund mancher kurzfristigen Anfragen oder aufgrund einer rapiden Verschlechterung des Gesundheitszustands manche Fahrten nicht zustande kämen. „Im Schnitt können wir sagen, dass jede Fahrt rund 1000 Euro kostet – darunter fallen Kosten für Benzin, Verpflegung, Unterkunft, Eintritte, Mautkosten und so weiter. Diese Summe konnten wir in den vergangenen beiden Jahren auch durch Spenden gewinnen“, sagt Thanner.
Allzu bekannt ist das Herzenswunsch-Mobil noch nicht. Wo Schwerkranke im Raum Salzburg betreut werden, wisse man davon – etwa im Hospiz, auf Palliativstationen oder bei der Hospizbewegung. Anders sei das in Seniorenheimen oder bei Gemeinden auf dem Land. Dort sei es eher Zufall, wenn pflegende Angehörige vom Projekt erfahren würden.
Ausschließlich durch Spenden finanziert