„Erlebe hier echte Wertschätzung“
Die Zellerin Annika Fazokas lebt ihren Traum als Eishockeyprofi in der Schweiz und kämpft mit Österreich um den Aufstieg in die A-WM.
Für Österreichs Damen-Eishockey wäre es ein historischer Meilenstein: Seit Jahren kämpft man vergeblich um den Aufstieg in die A-WM, ab kommendem Sonntag hat man bei der Heim-WM in Klagenfurt wieder einmal die Chance dazu. „Wir haben heuer wahrscheinlich ein so starkes Team wie selten zuvor, Topspielerinnen wie Anna Meixner und Theresa Schafzahl dabei und wollen es endlich schaffen“, sagt eine, die es ebenfalls zu einer Stütze im Nationalteam gebracht hat: Annika Fazokas.
Die 27-jährige Zellerin lebt seit dem letzten Jahr ihren Traum vom Eishockeyprofi beim EV Zug in der Schweiz. Dorthin kam sie über den Umweg der Salzburg Eagles und Schweden. In der Schweiz ist sie Teil eines ehrgeizigen Projekts: Alle Profiteams der
Nationalliga A wie der EV Zug betreiben nun eigene Damenteams. Dort stieg man im letzten Jahr in der zweiten Liga ein und schaffte überlegen den Aufstieg − Fazokas hatte mit unglaublichen 91 Punkten aus 22 Partien (im Schnitt 4,5 Punkte pro Spiel) ihren Anteil daran. Das echte Abenteuer beginnt in der neuen Saison in der obersten Spielklasse. Mit ihren Anfängen in Salzburg ist all das nicht mehr zu vergleichen: „Alle Spielerinnen sind zumindest zu 50 Prozent Profi und genießen im Verein die gleiche Wertschätzung wie die Herren. Das ist der größte Unterschied zu Österreich.“In Zug habe man in der Halle eine tägliche Trainingseinheit um 15 Uhr, in Salzburg habe man auch am späteren Abend trainieren müssen oder wenn eine Eiszeit frei gewesen sei.
Neben dem Eishockey arbeitet Fazokas, deren Opa der Kapruner Bürgermeister und Gletscherbahnen-Pionier Wilhelm Fazokas war, als Sportwissenschafterin in einem Sportzentrum. „Das passt gut so, denn ich möchte ohnedies auch später in dem Job weiterarbeiten.“Urlaub muss sie sich für die Heim-WM nicht nehmen. „Ich bin für die Zeit freigestellt, denn man ist stolz darauf, dass man eine aktuelle Nationalspielerin unter den Mitarbeiterinnen hat.“
Der Weg in die A-WM führt über Norwegen, Südkorea, Frankreich, Ungarn und die Niederlande (alle Spiele live auf ORF Sport +). Schlüsselspiel sieht sie keines. „Alle Teams sind so eng beieinander, dass es auf jeden Punkt ankommen wird.“
Eishockeydamen vor Meilenstein