„Solange es Spaß macht, fahr ich weiter“
Mit 53 Jahren kürte sich Eisspeedwaypilot Franky Zorn heuer zum dritten Mal zum Europameister. Mit Projekten erobert er auch die sozialen Medien.
Die Eisspeedway-Saison endete für Franky Zorn heuer mit einer Enttäuschung. Ausgerechnet bei der Weltmeisterschaft kam der 53-jährige Saalfeldner nicht so recht in Schwung und musste sich am Ende mit Rang acht begnügen. Dabei hatte er als Silbergewinner des Vorjahrs gehofft, sich erstmals die WM-Krone aufsetzen zu können.
„Ich habe einfach nicht den richtigen Lauf gefunden. Das zipft mich echt an, denn ich war eigentlich echt gut drauf“, erzählt Zorn. Auch technische Probleme bremsten ihn auf den WM-Stationen ein. In Inzell konnte er die Probleme erst zwei Läufe vor Rennende lösen und fuhr dann zwei Mal mit großem Abstand als Sieger ins Ziel. Aber zu spät, den Einzug ins Finale verfehlte er nur um einen Punkt.
Enttäuschend war für den Pinzgauer aber nur das Ende der Eisspeedway-Saison. Zuvor hatte er sich erneut zum Europameister gekürt und auch in der schwedischen Liga mit seinem Team den Sieg gesichert. „Vor allem die EM war vom Gefühl her etwas ganz Besonderes, weil ich als Titelverteidiger der Gejagte war“, sagt Zorn sich erinnernd.
Dem Druck hielt er jedoch bestens stand. Beim EM-Finale in Sanok gab er lediglich im ersten Lauf einen Punkt ab. Danach eilte er von Sieg zu Sieg und kürte sich zum dritten Mal zum Europameister im Eisspeedway. Ein wei
teres Highlight war der Gewinn der schwedischen Liga. „Da fährt jetzt alles, was in der Szene Rang und Namen hat − außer den Russen, die ja nicht mehr mit dabei sein dürfen“, betont Zorn, der sich dabei auch von einem verletzten Daumen nicht stoppen
ließ. „Beim letzten Training in Schweden haben alle richtig Vollgas gegeben und ich Trottel hab da mitgemacht. Zum Glück habe ich mir nur den Finger verletzt.“
Immer wichtiger werden für den 53-Jährigen auch aufsehenerregende Projekte, für die er Spikes liefert. Angefangen hat es 2017, als er Marc Márquez dabei unterstützte, mit einer Rennmaschine den Hahnenkamm zu bezwingen. 483 Spikes waren dafür nötig. Danach kam Marcel Hirscher auf der Reiteralm und heuer Mountainbiker Fabio Wibmer, der auf seinem Bike die Streif herunterraste. „Die Spikes sind alle von mir händisch montiert. Das ist ein riesiger Aufwand, aber in den sozialen Medien ist die Aktion durch die Decke gegangen. Da sieht man, was möglich ist“, sagt Zorn, freudig über den Erfolg.
Ein Ende seiner aktiven Karriere steht für ihn trotz aller Risiken nicht zur Debatte. „Solange es Spaß macht, fahre ich weiter“, versichert der 53-Jährige. „Aber natürlich musst du auch gesund bleiben, das ist das Wichtigste.“