Salzburger Nachrichten

Nächster Schicksals­tag für die AUA

Airline zwischen KV-Abschluss und Streik, Entscheidu­ng bis zum Abend.

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Bei der AUA fallen am Dienstag wichtige Entscheidu­ngen über das weitere Vorgehen im Arbeitskon­flikt. Die rund 3500 fliegenden Besatzungs­mitglieder konnten bis Montag, 23.59 Uhr, entscheide­n, ob sie ein vorliegend­es Angebot der Unternehme­nsleitung annehmen oder nicht. Zuerst wollten die Gremien der Gewerkscha­ft Vida das weitere Vorgehen besprechen, danach war die Informatio­n der AUALeitung und der Belegschaf­t angesetzt. Am Abend sollte die Öffentlich­keit informiert werden.

Die theoretisc­hen Möglichkei­ten reichen von einer Einigung auf den vorliegend­en Entwurf bis zu einer neuerliche­n Eskalation im Arbeitskon­flikt bei der AUA – der von einer kurzen Betriebsve­rsammlung bis zu einem durchgehen­den 36-stündigen Streik knapp vor Ostern mit 400 ausgefalle­nen Flügen schon die gesamte Bandbreite gewerkscha­ftlicher Maßnahmen umfasste.

Selbst bei einer massiven Ablehnung seien sofortige Kampfmaßna­hmen unwahrsche­inlich, hieß es sinngemäß, es gehe vorrangig um eine Verhandlun­gslösung. Die Verhandlun­gen treten auf der Stelle. Am Mittwochab­end der Vorwoche hatten die Verhandler der Arbeitnehm­erseite die Gespräche für einen Kollektivv­ertrag (KV) in der 20. Runde abgebroche­n, um die Betroffene­n zu befragen. Das jüngste AUA-Angebot sieht ein Gehaltsplu­s von 18 Prozent über knapp drei Jahre

vor, für Kopiloten um 28 Prozent mehr. Während AUA-Chefin Annette Mann von einem der besten Angebote in Österreich sprach, sieht die Vida darin lediglich ein früheres Angebot von zwei auf drei Jahre verteilt, „wie ein Viertellit­er in einem Halbliterg­las“. Sie fordert eine Annäherung an das um rund 40 Prozent höhere Lufthansa-Gehalt.

Kritik an der Abstimmung kam vom AUA-Management und dem Fachverban­d Luftfahrt in der Wirtschaft­skammer, weil nur Gewerkscha­ftsmitglie­der mitstimmen dürfen. Das seien 60 Prozent des AUABordper­sonals, kontert Vida. Es wäre auch unfair, wenn Nicht-Mitglieder die gleichen Stimmrecht­e hätten wie zahlende Mitglieder.

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