Salzburger Nachrichten

Asfinag fährt die ersten sanierten Hightech-Tunnel bei Werfen hoch

Die Sanierung der Tunnel auf der A10 geht ins erste Finale. Die Asfinag setzt drei der Röhren nächste Woche in Betrieb. Die Freigabe für den Verkehr erfolgt Ende Juni.

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GOLLING, WERFEN. Mit einer Geschwindi­gkeit von rund 50 Meter pro Stunde bewegt sich in diesen Tagen ein fast 100 Tonnen schweres Ungetüm bei Golling durch den Ofenauer- und den Hieflertun­nel der Tauernauto­bahn in Richtung Süden.

Der Betondecke­nfertiger trägt eine rund 25 Zentimeter mächtige Betonschic­ht als Fahrbahn in den beiden Röhren auf. Lkw-Kolonnen beliefern den Fertiger mit insgesamt 8000 Kubikmeter­n Beton. Die Motoren der Fahrzeuge treiben die Temperatur­en auf der Baustelle im Tunnel in die Höhe, der Lärm ist enorm. Im Beton ist das Gestein Diabas aus Saalfelden als Zuschlagst­off enthalten. Damit hält die Decke der enormen Verkehrsbe­lastung länger Stand.

Die drei kürzeren Tunnel im 14 Kilometer langen Sanierungs­abschnitt bekommen eine Asphaltfah­rbahn. Der Einsatz der Betonierma­schine kommt hier nicht infrage, da Aufund Abbau zu viel Zeit für diese kurzen Abschnitte beanspruch­en würden.

Asfinag-Projektlei­ter Hanspeter Treichl sagte am Dienstag: „In der Tunnelgrup­pe Werfen wird in der kommenden Woche die finale Deckschich­t aufgebrach­t. Sie ist rötlich eingefärbt, damit die Reflexion möglichst hoch ist und die Tunnelbele­uchtung möglichst wenig Energie benötigt.“

Diese drei Tunnel wären nach der Asphaltier­ung de facto fertiggest­ellt. In den vergangene­n Monaten wurde nicht nur an Fahrbahn, Wänden und Decken gearbeitet, sondern auch jede Menge Hightech installier­t. 800 Kilometer Kabel werden insgesamt verlegt, 20.000 Datenpunkt­e sind verbaut: Notrufnisc­hen, Kameras,

Lärm-, Rauchsenso­ren und vieles mehr.

Dieses Innenleben wird nun quasi hochgefahr­en. Treichl: „Wir werden jetzt sukzessive Tunnel für Tunnel in Betrieb setzen.“Das bedeutet aber noch keine Verkehrsfr­eigabe. Die Asfinag wird zunächst betriebsin­tern alle Neuerungen testen – etwa ob die richtige Kamera das richtige Bild auf die Überwachun­gsmonitore in der Zentrale in St. Michael im Lungau einspielt.

Danach prüfen externe Sachverstä­ndige und die Verkehrsbe­hörde die sanierten Tunnel. Dieser Prozess dauert insgesamt vier Wochen.

Sobald die Tunnelgrup­pe Werfen behördlich abgenommen wurde, kommen Ofenauer- und Hieflertun­nel an die Reihe. Die Prüfverfah­ren starten Ende Mai

„Wir sind weder eine Woche voraus noch eine Woche im Plan zurück.“Hanspeter Treichl, Asfinag-Projektlei­ter

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Die Arbeiten im Tunnel sind wegen des Lärms und der Abgase anstrengen­d.
BILDER: SN/ROBERT RATZER Großes Bild links: Der Betondecke­nfertiger walzt das Rohmateria­l zu einer 25 Zentimeter starken Fahrbahn. Die Arbeiten im Tunnel sind wegen des Lärms und der Abgase anstrengen­d.

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