Mit Comickunst die Wände hinaufradeln
Mit gezeichnetem Humor will Wels auf Wänden im öffentlichen Raum sein Image stärken.
Die Stadt Wels arbeitet seit Jahren daran, ihr Image als Zentrum einer Rennradregion zu stärken. Das klappt beim sportlichen und im touristischen Engagement gut. Nun soll ein Image der „Radkulturstadt“auch durch humoristische Werke im öffentlichen Raum verstärkt werden. „Dafür wollen wir einen künstlerischen Weg wählen“, sagt Sophie Schick. Sie ist Initiatorin eines neuen Projekts. Schick ist Besitzerin eines Hotels in der Welser Innenstadt, das sich vorbildlich um Gäste bemüht, die in die Stadt anreisen, um in der Region Rad zu fahren. Im Rahmen des seit einem Vierteljahrhundert ausgetragenen und stets prominent besetzten Radkriteriums in Wels, beherbergte sie einige der bekanntesten Radprofis der Gegenwart. Schick hat aber auch ein Faible für kulturelle und gesellschaftliche Aspekte des Radfahrens. Sie ließ auch Räume in ihrem Hotel mit historischen Radfotos, Radkarikaturen oder alten Rennrädern aus Stahl ausstatten. Auf einer Außenwand des Hotels ist seit Kurzem auch ein riesiger Cartoon zu sehen. Die Bildsatiriker peng und Vania Santi haben das Bild gestaltet. Günter Mayer, der sich als Cartoonist peng nennt, hat in Wels viele Jahre das Medienkulturhaus geleitet hat. Dieser „Wall of Fame“, einer Karikatur als Hommage an einige Größen des Sports, die alle in Wels zu Gast waren, sollen nun weitere bildsatirische Werke – Comics, Cartoons
und Karikaturen mit Bezug zum Radfahren – in der Stadt folgen.
„Inspiriert von Kunstprojekten in anderen Städten“sei geplant, einen „Pfad entlang von Street-Art-Kunstwerken“zu schaffen, sagt Schick. Für die Gestaltung wird es einen Wettbewerb geben. Die Radstadt soll durch die Kunst „spürbar und sichtbar“werden, sagt Schick. Mit der Idee stößt sie bei der Stadtpolitik auf offene Ohren.
Man freue sich, dass es Bürgerinitiativen gebe, „die die Stadt attraktiver machen“, sagt Bürgermeister Andreas Rabl. „Wir haben sehr viele Wände zur Verfügung, die leer sind“, ergänzt er. Unter anderem schwebe ihm vor, Bereiche zu nutzen, die schon jetzt stark von Radfahrenden frequentiert würden, etwa Unterführungen an Radwegen. Beteiligt ist an dem privaten Kunstprojekt auch die Raiffeisenbank Wels. Sie wird die ersten drei ausgewählten Projekte mit jeweils 1000 Euro unterstützen.