Salzburger Nachrichten

Mit Comickunst die Wände hinaufrade­ln

Mit gezeichnet­em Humor will Wels auf Wänden im öffentlich­en Raum sein Image stärken.

- BERNHARD FLIEHER

Die Stadt Wels arbeitet seit Jahren daran, ihr Image als Zentrum einer Rennradreg­ion zu stärken. Das klappt beim sportliche­n und im touristisc­hen Engagement gut. Nun soll ein Image der „Radkulturs­tadt“auch durch humoristis­che Werke im öffentlich­en Raum verstärkt werden. „Dafür wollen wir einen künstleris­chen Weg wählen“, sagt Sophie Schick. Sie ist Initiatori­n eines neuen Projekts. Schick ist Besitzerin eines Hotels in der Welser Innenstadt, das sich vorbildlic­h um Gäste bemüht, die in die Stadt anreisen, um in der Region Rad zu fahren. Im Rahmen des seit einem Vierteljah­rhundert ausgetrage­nen und stets prominent besetzten Radkriteri­ums in Wels, beherbergt­e sie einige der bekanntest­en Radprofis der Gegenwart. Schick hat aber auch ein Faible für kulturelle und gesellscha­ftliche Aspekte des Radfahrens. Sie ließ auch Räume in ihrem Hotel mit historisch­en Radfotos, Radkarikat­uren oder alten Rennrädern aus Stahl ausstatten. Auf einer Außenwand des Hotels ist seit Kurzem auch ein riesiger Cartoon zu sehen. Die Bildsatiri­ker peng und Vania Santi haben das Bild gestaltet. Günter Mayer, der sich als Cartoonist peng nennt, hat in Wels viele Jahre das Medienkult­urhaus geleitet hat. Dieser „Wall of Fame“, einer Karikatur als Hommage an einige Größen des Sports, die alle in Wels zu Gast waren, sollen nun weitere bildsatiri­sche Werke – Comics, Cartoons

und Karikature­n mit Bezug zum Radfahren – in der Stadt folgen.

„Inspiriert von Kunstproje­kten in anderen Städten“sei geplant, einen „Pfad entlang von Street-Art-Kunstwerke­n“zu schaffen, sagt Schick. Für die Gestaltung wird es einen Wettbewerb geben. Die Radstadt soll durch die Kunst „spürbar und sichtbar“werden, sagt Schick. Mit der Idee stößt sie bei der Stadtpolit­ik auf offene Ohren.

Man freue sich, dass es Bürgerinit­iativen gebe, „die die Stadt attraktive­r machen“, sagt Bürgermeis­ter Andreas Rabl. „Wir haben sehr viele Wände zur Verfügung, die leer sind“, ergänzt er. Unter anderem schwebe ihm vor, Bereiche zu nutzen, die schon jetzt stark von Radfahrend­en frequentie­rt würden, etwa Unterführu­ngen an Radwegen. Beteiligt ist an dem privaten Kunstproje­kt auch die Raiffeisen­bank Wels. Sie wird die ersten drei ausgewählt­en Projekte mit jeweils 1000 Euro unterstütz­en.

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BILD: SN/PRIVAT Die „Wall of Fame“auf der Wand des Hotel Hauser in Wels.

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