Salzburger Nachrichten

Ruhezeit in Strobl

Bevor die Sommersais­on im Salzkammer­gut beginnt, könnte man in aller Stille um den Bürglstein in Strobl flanieren.

- Christian Heugl

STROBL. So hautnah und intensiv lässt sich der größte und tiefste See Salzburgs selten erleben wie auf dem im Jahr 1982 eröffneten Bürglstein-Uferweg zwischen Strobl und St. Wolfgang. Abschnitts­weise verläuft der Holzsteg direkt über der Oberfläche des Wolfgangse­es und lädt zu genauem Hinsehen ein.

Mit etwas Glück zeigt sich der seltene Perlfisch, eine hochdelika­te Wolfgangse­eSpezialit­ät, besser stehen die Chancen freilich bei den Wasservöge­ln, die sich etwas erwarten, aber natürlich nichts bekommen. Immer vorhanden und ein garantiert­es Erlebnis ist auf jeden Fall der Blick auf die malerische Bucht, am eindrucksv­ollsten genossen von den hölzernen Seerosen aus, direkt über der Wasserfläc­he.

Ausgangspu­nkt sind die Parkplätze nah beim Bustermina­l. Somit führt der Weg zum Bürglstein quer durch den Ort, der mit vielen Sehenswürd­igkeiten aufwarten kann. Ein roter Faden sind dabei die entzückend­en Bronzeplas­tiken

der in Strobl geborenen Künstlerin Eva Mazzucco (1925–2013). Die Route folgt der Bahnstraße Richtung Zentrum und da taucht auch schon der „Lesende Knabe“vor der im Jahr 1913 im späthistor­ischen Stil erbauten Volksschul­e auf.

Der Weg zweigt nach rechts in die Ischlerstr­aße ab, vor der Kirche thematisie­rt die Bronzeplas­tik des legendären Hans III.

Strobl die Herkunft des Ortsnamens, rechter Hand an einem besonders malerische­n Platz an der Uferpromen­ade träumt dann das im Gras mit Blick Richtung St. Wolfgang liegende „Platonisch­e Paar“vielleicht ja vom See und vom Bürglstein. Die Route dorthin überquert den Fluss Ischl und damit die Landesgren­ze zu Oberösterr­eich und zweigt nach links auf den Bürglstein-Uferweg ab. Die vielen Bänke vermitteln nicht nur Ruhe, sondern auch eine Menge Wissenswer­tes über die Region. Nach einem leichten

Rechtsschw­enk führt der Weg nach einem kurzen Gegenansti­eg auf die kühle Nordseite des Bürglstein­s. Die kann natürlich mit der Seeseite nicht ganz mithalten. Aber zumindest für die Kinder bietet ein nahe gelegener Spielplatz mit einem tollkühnen Schaukelbe­rg interessan­te Perspektiv­en, bevor sich die Runde, immer am Fuß des Bürglstein­s entlang, wieder in Strobl schließt.

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BILD: SN/HEUGL Schwanense­e am Bürglstein. Im Hintergrun­d Strobl und der Rettenkoge­l.
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