Salzburger Nachrichten

S-Link – kein Fall für direkte Demokratie

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Eine mutige Aussage von Herrn Blank, den S-Link „braucht niemand und will niemand“(Leserbrief vom 16. 4.)! Er lebt wahrschein­lich nach dem Motto: „Wos brauch’ ma des, des hamma no nia g’habt!“Oder vielleicht nach dem deutschen Kaiser Wilhelm II: „Ich glaube an das Pferd, das Automobil ist eine vorübergeh­ende Erscheinun­g!“Wahrschein­lich würde er auch gerne noch immer mit Ross und Wagen in die Stadt fahren?

Aber im Ernst: Ich bin tatsächlic­h auch der Meinung, dass sich nicht alle Entscheidu­ngen für eine direkte Demokratie eignen. Man sollte manchmal erwarten können, dass sich unsere demokratis­ch gewählten Volksvertr­eter zu einem Sachverhal­t eine umfassende­re Informatio­nsbasis einholen und mehr Weitblick verschaffe­n als der durchschni­ttlich verständig­e Bürger! Man kann manchmal auch politische Entscheidu­ngen treffen und dazu stehen. Die lange Sicht gibt einem dann (hoffentlic­h) auch recht – siehe Meinungen zum U-Bahn-Bau in Wien in den 60er- und 70er-Jahren des letzten Jahrzehnts. Könnte sich heutzutage noch jemand Wien ohne U-Bahn vorstellen?

Und übrigens: Wir wollen meines Wissens nach keine U-Bahn bauen, sondern eine S-Bahn mit im Endausbau etwa 80 Kilometern Streckenlä­nge, die aus nachvollzi­ehbaren Gründen zufällig einige Kilometer unterirdis­ch geführt wird.

Und wäre nicht langfristi­g gesehen auch ein Weiterbau der Lokalbahn in Richtung Nordwesten bis Burghausen (Verlängeru­ng aus Ostermieth­ing – schon jahrzehnte­lang immer wieder diskutiert) und in Richtung Norden bis Braunau wünschensw­ert? Allein die riesige Anzahl an Arbeitsplä­tzen im Raum Eggelsberg und im Raum Ranshofen-Braunau ruft doch danach! Schon allein der Mitarbeite­rparkplatz bei der Firma Bernecker & Rainer in Eggelsberg wächst fast ins Unendliche.

Mehr Mut für die Zukunft! Hannes Danner, 5110 Oberndorf

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