Salzburger Nachrichten

Sasa Kalajdzic: „Verletzung war ein schwerer Schlag“

Nach seinem dritten Kreuzbandr­iss arbeitet ÖFB-Torjäger Sasa Kalajdzic hart für sein Comeback. Die erste Phase der Reha hat der 26-jährige Wiener in Salzburg absolviert.

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Nach Kapitän David Alaba verletzte sich Mitte Februar mit Sasa Kalajdzic der nächste wichtige ÖFBKicker schwer. Während bei Alaba zumindest noch eine sehr kleine Hoffnung für die EM-Teilnahme im Sommer besteht, verpasst Kalajdzic die Endrunde in Deutschlan­d sicher. Nachdem sein Leihvertra­g in Frankfurt im Sommer endet, will der Wiener wieder beim englischen Erstligist­en Wolverhamp­ton angreifen. Die ersten Schritte Richtung Comeback machte der 26-Jährige im Salzburger Gesundheit­szentrum Healthlab. Im SN-Interview spricht Kalajdzic über die erste Phase der Reha, seine Gedanken nach der Verletzung und seine Zukunft.

SN: Wie geht es Ihnen rund zwei Monate nach der Kreuzbando­peration?

Sasa Kalajdzic: Ich fühle mich gut. Die Reha läuft gut, wir sind alle zufrieden mit dem Verlauf.

SN: Warum machen Sie die

Reha in Salzburg?

Die neuerliche Verletzung war ein schwerer Schlag und ist eigentlich aus dem Nichts gekommen. Ich wollte einfach weg von allem. Durch unseren Teamarzt in Frankfurt (Fabian Plachel, Anm.) habe ich die Möglichkei­t bekommen, in Salzburg die erste Phase der Reha zu absolviere­n. Damit bin ich nicht zu weit weg von zu Hause, aber trotzdem in einer profession­ellen Umgebung, wo ich abschalten und gut arbeiten kann.

SN: Wie ist es Ihnen in den ersten Wochen nach der Operation gegangen?

Nachdem ich in Salzburg etwas weg von allem war, habe ich nicht so gelitten. Es hat geholfen, dass ich die Zeit mit meiner Frau und unserem neugeboren­en Sohn genießen konnte.

SN: Also hat die Kombinatio­n aus guter Betreuung und der Ruhe in Salzburg Sie gut durch die erste Reha-Phase gebracht? Ja. Ich vertraue dem Team rund um Fabian Plachel. Die Einheiten waren sehr gut und das Wichtigste ist, dass es Spaß gemacht hat. Es war ein guter Mix aus Spaß und Ernsthafti­gkeit. Es wäre für mich sehr schwer gewesen, wenn ich in Frankfurt oder Wolverhamp­ton jeden Tag die Jungs gesehen hätte, wie sie von Spielen oder Trainings kommen.

SN: Wie geht die Reha jetzt weiter?

Nach den sechs Wochen in Salzburg gehe ich zurück nach Wolverhamp­ton. Bis zum Ende meines Leihvertra­gs im Sommer schaffe ich es leider nicht mehr, fit zu werden. Deswegen will ich die weitere Reha in England absolviere­n und wieder in Wolverhamp­ton angreifen. Ich wurde von allen Seiten sehr gut unterstütz­t, das hat mir in den ersten Wochen sehr geholfen.

SN: Wann hoffen Sie wieder auf dem Platz stehen zu können? So schnell wie möglich. Aber natürlich erst, wenn ich wieder komplett fit bin. Ein Datum zu nennen bringt nichts. Zur EM schaffe ich es leider sicher nicht.

SN: Sie haben sich bereits das dritte Mal das Kreuzband gerissen. Wie schaffen Sie es immer wieder aufzustehe­n?

Im Leben bekommt man immer wieder Steine in den Weg gelegt. Wenn man was erreichen will, dann fällt man auch immer wieder hin. Zwar nicht immer so hart wie ich, aber das ist halt mein Weg. Meine Familie gibt mir viel Liebe und motiviert mich jeden Tag, das Beste zu geben. Und natürlich der Glaube, dass man auch nach einer schweren Verletzung wieder zurückkomm­en kann.

SN: Auffällig ist, dass Sie sich zum dritten Mal kurz nach einem Vereinswec­hsel das Kreuzband gerissen haben. Darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht. In Stuttgart und Wolverhamp­ton ist es relativ schnell passiert, jetzt habe ich zumindest ein paar Partien absolviert. Nachdem es in Frankfurt zu Beginn sehr gut gelaufen ist, hat es mich auch gewundert, dass es schon wieder passiert ist. Manche Dinge kann man im Leben nicht beeinfluss­en. Aber große Gedanken mache ich mir keine mehr. Ich weiß, dass ich jetzt links und rechts stabile Knie und perfekte Reha-Bedingunge­n habe. Deswegen mache ich mir für die Zukunft keine Sorgen.

SN: Was trauen Sie Österreich bei der EM zu?

Österreich kann trotz der schweren Gruppe viel erreichen. Wir haben eine Mannschaft mit viel Qualität. Natürlich sind es schwere Gegner, aber wir sind ein Team, das immer an den Sieg glaubt. Das Spielsyste­m passt perfekt und alle Spieler, auch die Ersatzspie­ler, ziehen voll mit.

SN: Alle Spieler schwärmen vom Teamchef. Was macht

Ralf Rangnick so besonders? Du weißt, dass jemand an der Seitenlini­e steht, der schon viele Erfolge gefeiert hat und ein toller Mensch ist.

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BILD: SN/KRUG Unter der Anleitung von Healthlab-Sportwisse­nschafter Daniel Moser (r.) absolviert­e Sasa Kalajdzic die ersten Trainingse­inheiten.

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