Machen wir wieder einmal Schulden
Zu wenig Geld in der Stadtkasse für Schul- und Kindergärten, günstigere Wohnungen, Erneuerung
diverser Infrastruktur, Krankenhäusersanierungen, Pflegenotstand, neue Busse und Obusse, desolate Straßen und Radwegenetze und vieles mehr. Für eine unterirdische „Straßenbahn“sollen aber Milliarden hart verdienten Steuergelds der Bürger in den Sand gesetzt werden. Machen wir halt wieder einmal Schulden, denn der Bund wird ja sowieso auch die Hälfte der Baukosten aus „unseren“Steuergeldern beitragen! Danke dafür und dass wir auch über halb fertige Konzepte so lange abstimmen dürfen, bis es den Betreibern passt.
Der Bürgermeister von Hallein hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Er will natürlich eine zusätzliche Bahn, aber zahlen wird er sicher nicht! Die ÖBB haben z. B. auf ihrer Strecke Hbf.–Salzburg-Süd über Aigen–Hallein–Kuchl–Golling bis St. Johann 20 (zwanzig) Haltestellen und diverse P&R-Einrichtungen, die von Pendlern genutzt werden können. Nun will man aber zusätzlich auf der anderen Salzach-Seite die Alpenstraße für eine Straßenbahntrasse begrünen. Zwei Fahrbahnen für öffentlichen und Individualverkehr kann man auf den märchenhaft schönen Farbfotos in der Presse erkennen. Die Bewohner z. B. aus Salzburg-Südwest, Gneis, Morzg, Leopoldskron und Maxglan haben davon z. B. gar
nichts. Nun muss der Bürger natürlich das „Ganze“sehen, z. B. die Verbindungen im Norden und Osten, die es am St.-Nimmerleins-Tag geben wird, und die fünf Minuten Zeitgewinn vom Bahnhof bis zur unterirdischen Haltestelle Mozartplatz und dann weiter gen Süden.
Das ist halt schon ein Argument. Der Bürger versteht natürlich nichts davon und darum soll er auch zahlen. Wir werden ja sehen!
Wolfgang Goffriller, Salzburg