Salzburger Nachrichten

Musik von Engeln soll Spender beflügeln

Ab Sonntag, 28. April, führen „Engelsmusi­cen“die musikalisc­he Tradition von Stift Nonnberg fort.

- HEDWIG KAINBERGER (Bild: SN/NONNBERG/A. SENFTER)

SALZBURG. Weil das heurige Jahr im Zeichen der Restaurier­ung des Nonnberger Engelschor steht, hat Stiftsmusi­kerin Barbara Schmelz ihre abendliche Konzertrei­he im Sommerhalb­jahr in „Nonnberger Engelsmusi­cen“umbenannt. Am jeweils letzten Sonntag im Monat – beginnend mit 28. April – wird ab 17 Uhr in der Stiftskirc­he vor Publikum musiziert. Die dafür erbetenen Spenden kommen der Restaurier­ung und der Renovierun­g des Nonnenchor­s und der Erneuerung der dortigen Orgel zugute.

Diese Konzerte folgen also demselben Ansinnen wie die Patenschaf­ten, die das Stift Nonnberg heuer für die Engel des Frauenchor­s vergibt, wo die Nonnen täglich Messe feiern und beten.

Mit dem Aufruf, sich an Patenschaf­ten wie Spenden zu beteiligen, setzen die „Salzburger Nachrichte­n“neuerlich eine Initiative, um Kulturerbe zu erhalten. Zum dritten Mal stehen dabei Engel im Mittelpunk­t – nach ähnlichen Aktionen für die Kollegienk­irche und die Stiftskirc­he Stift St. Peter. Nun also brauchen die Nonnberger Engel die Zuwendung von SNLeserinn­en und -Lesern.

Der Nonnberg habe eine starke Musiktradi­tion, erläutert Stiftsmusi­kerin Barbara Schmelz. Dies gelte nicht nur für das mehrmals tägliche Singen im Chorgebet. Im Lauf der Geschichte hätten viele Nonnen selber komponiert, viele hätten eine fundierte musikalisc­he Ausbildung gehabt. Und im Kloster sei stets musiziert worden – nicht nur zu Gebet und Messe. Das bezeugen etwa Werke für Tafelmusik aus vielen Epochen, die im Archiv erhalten sind.

Die hohe Bedeutung der Musik wird auch an dem nun restaurier­ten Fresko aus dem Jahr 1625 im Frauenchor sichtbar. Matthäus Ostendorfe­r hat den Plafond mit Musik übersät: Nonnen wie Engel, musizieren­d wie singend.

Für die Konzerte habe sie Musiker, die eine Verbindung zum Nonnberg pflegten, danach gefragt, wie sie das Thema Engel musikalisc­h ausdrücken würden, erläutert Barbara Schmelz. Die Geigerin Franziska Strohmayr hat für das erste Konzert Werke von Heinrich Ignaz Franz Biber gewählt. Übrigens: Dessen Tochter Anna Magdalena war Klosterfra­u im Stift Nonnberg. Am Sonntag, 28. April, werden die Auferstehu­ngssonate sowie die dem Schutzenge­l gewidmete Passacagli­a aufgeführt.

Die von ihr betreuten Konzerte hätten keinen Eventchara­kter, versichert Barbara Schmelz. Sondern? Es gelte, „im Moment des Musizieren­s in der Wirklichke­it zu sein“. Das bedeute, das Kloster Nonnberg „nicht als Relikt von früher“, sondern als heute authentisc­hen Ort zu erfassen, dessen Spirituali­tät für andere spürbar zu machen und „die Kraft von früher ins Jetzt zu übertragen“.

Barbara Schmelz, Stiftsmusi­kerin Nonnberg

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„Der Nonnberg ist ein authentisc­her spirituell­er Ort.“

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