Sánchez bleibt doch im Amt
Eine Korruptionsanzeige gegen seine Frau hatte ihn zweifeln lassen.
Nach einer Rücktrittsandrohung und einem fünftägigen Rückzug aus der Öffentlichkeit hat der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez seine Anhänger erlöst. Er werde ungeachtet aller unbegründeten persönlichen Attacken auf ihn und seine Ehefrau im Amt bleiben, teilte der sozialistische Politiker am Montag mit. „Ich habe beschlossen, wenn möglich mit noch mehr Kraft an der Spitze der Regierung weiterzumachen.“
Nach einer Korruptionsanzeige gegen seine Ehefrau Begoña Gómez (49) hatte Sánchez am vorigen Mittwoch überraschend alle öffentlichen Termine abgesagt, eine fünftägige Bedenkzeit über seine politische Zukunft verkündet und einen Rücktritt in Aussicht gestellt. Auf X schrieb er, er wolle darüber nachdenken, ob es sich noch „lohnt, trotz des Sumpfes, in dem die Rechten und Rechtsextremen versuchen, Politik zu machen“.
Die Entscheidung, weiterzumachen, habe er nun zusammen mit seiner Frau getroffen, sagte der 52Jährige am Montag. „Meine Frau und ich wissen, dass diese Verleumdungskampagnen nicht aufhören werden. Wir leiden schon seit zehn Jahren darunter (...). Aber wir können damit fertigwerden.“Sánchez rief dazu auf, gegen Fake News und für mehr Fair Play zu kämpfen. „Zu lange haben wir zugelassen, dass die Politik von Schlamm überzogen wird.“Die Anzeige gegen Begoña Gómez war von der als sehr rechtsgerichtet eingestuften Organisation „Manos Limpias“(Saubere Hände) erstattet worden. Dort räumte man ein, die Anzeige basiere auf Medienberichten, die durchaus falsch sein könnten.