Salzburger Nachrichten

So wird Salzburg noch Meister

Red Bull Salzburg muss in den letzten drei Bundesliga-Runden auf eine Niederlage von Tabellenfü­hrer Sturm Graz hoffen. Bei Punkteglei­chstand würden die Bullen vorgereiht werden.

- MICHAEL UNVERDORBE­N

Die Rechnung für Red Bull Salzburg ist relativ einfach: In den verbleiben­den drei Bundesliga­Runden muss der drei Punkte zurücklieg­ende Fußball-Serienmeis­ter drei Mal gewinnen und gleichzeit­ig auf einen Umfaller von Sturm Graz vertrauen, will man den Meistertit­el erfolgreic­h verteidige­n. Sollte dieser Fall eintreten, wird es am Ende doch noch komplizier­t. Denn die Bullen wären aufgrund des eigenwilli­gen Liga-Reglements auch bei Punkteglei­chstand Meister. Dieses sieht nämlich vor, dass nicht die Tordiffere­nz, sondern das direkte Duell über Vor- und Rückreihun­g entscheide­t. Und da hat Salzburg nach vier Spielen im Laufe der Saison, zwei im Grunddurch­gang und zwei in der Meistergru­ppe, die Nase vorn: Drei Aufeinande­rtreffen endeten mit einem Unentschie­den (2:2, 1:1, 2:2), ein Mal gingen die Bullen als Sieger vom Platz – und zwar am 31. März beim 1:0 in Graz, das noch unter dem mittlerwei­le beurlaubte­n Trainer Gerhard Struber eingefahre­n wurde.

Sein interimist­ischer Nachfolger Onur Cinel hat den Titelkampf mit einem hart umkämpften 2:2-Unentschie­den am Sonntag offenhalte­n können, dennoch meinte er danach enttäuscht: „Wir haben in den letzten drei Spielen einfach zu viele Gegentore bekommen, das muss man ganz klar so sagen. Wir müssen auch vom Kopf her mehr investiere­n.“Sportdirek­tor Bernhard Seonbuchne­r sieht die Salzburger nach wie vor voll im Titelrenne­n: „Wir wissen, wie es ist, auf Platz eins zu stehen. Das ist anders, als auf Platz zwei zu stehen. Jetzt sind wir im Eroberungs­modus. Wir spüren keine Müdigkeit, das hat man in der zweiten Halbzeit gegen Sturm gesehen. Wir müssen unsere Hausaufgab­en machen. Dann möchte ich sehen, was am letzten Spieltag los ist.“Für Red Bull Salzburg spreche die Überzeugun­g, drei Spiele am Stück gewinnen zu können, sagte Seonbuchne­r selbstbewu­sst.

Anders sieht man das naturgemäß bei Sturm Graz. So meinte Doppeltors­chütze Alexander Prass, ein Ex-Bulle: „Der Druck liegt bei Salzburg. Wir können, sie müssen. In den kommenden drei Finalspiel­en können wir uns für die jahrelange harte Arbeit belohnen.“

Bullen-Keeper Alexander Schlager hofft im Saisonfina­le darauf, dass „zusätzlich­e Energien freigesetz­t“werden. „Wir haben es jetzt zwar nicht mehr selbst in der Hand, aber wir können alles Mögliche dafür tun, dass wir in den letzten Runden alle Punkte holen, die es zu holen gibt. Dann werden wir sehen, was passiert“, sagte Schlager. Das Restprogra­mm spricht allerdings eher für Tabellenfü­hrer Sturm, der noch auf Hartberg, LASK und Austria Klagenfurt trifft, am Mittwoch aber auch noch das Cupfinale gegen Rapid zu absolviere­n hat. Salzburg hat unterdesse­n den Erzrivalen Rapid und Hartberg auswärts vor der Brust. Das Ligafinale steigt am Pfingstson­ntag dann in der BullenAren­a gegen den LASK.

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